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Neues zur Prävention von Beinarterienverschlüssen beim Diabetes

07.12.2010 Die Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), auch als „Raucherbein“ bekannt, ist bei Diabetespatienten mit einem erhöhten Risiko für Fußgeschwüre und Amputationen verbunden. Die Frage ist, ob eine PAVK durch eine gute Einstellung des Diabetes und seiner Begleiterkrankungen vermieden werden kann?

Die Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) kann durch das Verhältnis von Blutdruck am Knöchel zu Blutdruck am Arm (dem sogenannten Knöchel-Arm-Index) einfach gemessen werden. Etwa 30% der Patienten mit Typ 2 Diabetes im Alter von über 50 Jahren haben eine PAVK.

Im dänischen Teil der ADDITION Studie wurden 466 Männer und Frauen mit Typ 2 Diabetes in Hausarztpraxen neu entdeckt. Das mittlere Alter der Patienten betrug 59 Jahre. In 42 Hausarztpraxen erhielten die Patienten eine Routinebehandlung zur Einstellung von Blutzucker, Blutdruck und Blutfetten entsprechend den nationalen Behandlungsleitlinien. In weiteren 45 Hausarztpraxen erhielten die Patienten eine intensivere Behandlung einschließlich Ernährungsberatung, eine Anleitungen zu mehr körperlicher Aktivität und eine schrittweise Aufstockung von Medikamenten, um bessere HbA1c-, Blutdruck-, Cholesterin- und Triglyzerid-Werte zu erreichen.

Eine PAVK wurde bei beiden Patientengruppen nur in 7% der Fälle festgestellt. Nach einer Gesamtdauer von 5 Jahren war zwischen den standardmäßig behandelten Patienten und den intensiv behandelten Patienten keine unterschiedliche Häufigkeit der PAVK festzustellen.

Schlussfolgerung: Bei den an dieser Studie beteiligten Patienten wurde der Diabetes durch eine gezielte Blutzuckeruntersuchung festgestellt, so dass es sich hier um Frühfälle handelt. Dies erklärt die ungewöhnlich geringe Häufigkeit von PAVK. Die gleich guten 5-Jahres-Ergebnisse in der intensiv behandelten Gruppe und der Kontrollgruppe zeigen, dass eine frühe Behandlung nach den allgemein verfügbaren medizinischen Leitlinien effektiv ist. Über die kurze Beobachtungszeit hinweg lassen sich mit einer noch intensiveren Therapie offenbar keine Vorteile für die Vermeidung einer arteriellen Verschlusskrankheit der Beinarterien nachweisen.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quelle: M Charles et al.: Effects of early detection and intensive treatment on peripheral arterial disease – ADDITION Denmark 46th Annual Meeting of the European Association fort he Study of Diabetes, EASD. Abstract 1268. Diabetologia (2010) 53:[Suppl1] S501.

 

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