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    Gehstrecke liefert Informationen zur Überlebensprognose bei pAVK
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    Gehstrecke liefert Informationen zur Überlebensprognose bei pAVK

    (27.06.2008) Diabetiker sind generell gefährdeter, frühzeitig Gefäßschäden zu erleiden und Herzkreislaufkrankheiten zu entwickeln. Hierzu gehört auch die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), bei der Durchblutungsstörungen in den Beinen zu Beschwerden führen und die meist mit einer fortgeschrittenen Gefäßverkalkung im gesamten Körper einhergeht. Eine Studie aus den USA zeigt, dass sich die Überlebensprognose der Betroffenen mit einer einfachen Messung von Gehstrecke und Schrittgeschwindigkeit abschätzen lässt.

    Frauenspaziergang durch den Wald
    Foto: ABDA

    Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) kommt es durch eine zunehmende Verengung des Gefäßlumens zu Durchblutungsstörungen in den Beinen. Ist das Lumen – das heißt der Durchmesser einer Becken- oder Beinarterie – um mehr als 90 Prozent eingeschränkt, lässt sich jenseits der Verengung kein Puls mehr tasten. Dadurch, dass die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr nur noch unzureichend ist, werden die Beine schwer und müde, besonders beim Bergaufgehen oder Treppensteigen. Bleibt der Betroffene für eine kurze Zeit stehen, lassen die Schmerzen und die Schwere in den Beinen nach und er kann weitergehen. Dies nennt man Claudicatio intermittens oder Schaufensterkrankheit.

    Die Länge der Gehstrecke, die man schmerzfrei bewältigen kann, ist ein wichtiges Kriterium für die Therapieentscheidung. Treten die Schmerzen zum Beispiel erst bei starker Belastung auf, hilft ein tägliches Gehtraining. In weiter fortgeschrittenen Stadien leiden die Betroffenen bereits in Ruhe unter Muskelkrämpfen und Schmerzen. Ist die Erkrankung bereits sehr weit fortgeschritten, ist der Fuß typischerweise kühl und bläulich verfärbt. Aufgrund der mangelnden Blutversorgung kommt es zum Untergang von Gewebe und es können sich großflächige Hautdefekte entwickeln. Ist die Durchblutungsstörung so stark, dass größere Teile der Gliedmaße absterben, bleibt als letzte Möglichkeit nur noch die Amputation (zum Beispiel Zehen oder der Vorfuß).

    Feststellen lässt sich das Vorliegen einer pAVK durch die Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (auch Ankle-Brachial-Index oder kurz ABI genannt). Hierbei wird die Höhe des Blutdrucks an den Unterschenkeln mit den Blutdruckwerten an den Armen verglichen: Man teilt den höchsten gemessenen Blutdruckwert oberhalb der Knöchel durch den höchsten gemessenen Blutdruckwert an den Oberarmen. Ein kleiner Knöchel-Arm-Index von 0,9 oder darunter zeigt eine ernst zu nehmende Gefäßverengung in den Beinarterien an. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass die Gefäßverkalkung im gesamten Körper fortgeschritten ist und damit auch ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall vorliegt.

    In einer Studie haben Ärzte um Mary McDermott von der Northwestern University in Chicago untersucht, ob sich mit standardisierten Messungen der Gehstrecke pro Zeit und der Schrittgeschwindigkeit pro zurückgelegter Gehstrecke Aussagen zur Überlebensprognose von pAVK-Patienten treffen lassen. Hierfür untersuchten die Wissenschaftler 444 Personen (Alter: 55 Jahre oder darüber), die unter einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit litten. Zunächst testeten McDermott und ihr Team die Gehstrecke und die Schrittgeschwindigkeit:

    1. 6-Minuten-Gehstrecke. Die Patienten wurden aufgefordert, 6 Minuten lang in einer Halle auf und ab zu gehen und dabei so viel Strecke wie möglich zurückzulegen.
    2. 4-Meter-Schrittgeschwindigkeit. Es wurde die „normale“ Schrittgeschwindigkeit über eine Gehstrecke von 4 Metern gemessen.

    Anschließend wurden die Studienteilnehmer durchschnittlich 4,8 Jahre lang beobachtet. In dieser Zeit verstarben 127 Personen (28,6%). Der Vergleich mit der 6-Minuten-Gehstrecke und der 4-Meter-Schrittgeschwindigkeit zu Studienbeginn zeigte ein eindeutiges Ergebnis: Die Patienten, die hierbei die besten Werte erzielt hatten (d. h. längste Gehstrecke und höchste Schrittgeschwindigkeit) waren  am geringsten bedroht, in den Folgejahren ein tödliches Ereignis zu erleiden. Nach dem Herausrechnen anderer möglicher Risikofaktoren wie z. B. Alter, Geschlecht, Rasse, Begleiterkrankungen und ABI (s. o.) zeigte die Statistik im Detail folgende Werte für

    1. die 6-Minuten-Gehstrecke: Verglichen mit dem obersten Quartil (= das oberste Quartil der erreichten Werte) hatten Patienten im untersten Quartil ein um den Faktor 2,4 erhöhtes Gesamtsterblichkeitsrisiko, und ein um den Faktor 5,6 erhöhtes Risiko für ein tödliches Herz-Kreislaufereignis.
    2. die 4-Meter-Schrittgeschwindigkeit: Verglichen mit dem obersten Quartil (= das oberste Quartil der erreichten Werte) hatten Patienten im untersten Quartil ein um den Faktor 1,9 erhöhtes Gesamtsterblichkeitsrisiko, und ein um den Faktor 2,6 erhöhtes Risiko für ein tödliches Herz-Kreislaufereignis.

    Die Autoren der Studie schließen aus ihren Ergebnissen, dass sich mit objektiven Messungen der Laufleistung die Überlebensprognose bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit abschätzen lässt – und zwar unabhängig vom ermittelten Knöchel-Arm-Index (ABI). Diese weitere Möglichkeit zur Prognoseeinschätzung ist sicherlich hilfreich, um gefährdete Patienten mit noch größerer Sicherheit zu erkennen und rechtzeitiger Gegenmaßnahmen einzuleiten.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de

    Quelle: McDermott MM ,Tian L, Liu KJ et al. Prognostic value of functional performance for mortality in patients with peripheral artery disease. Am Coll Cardiol 2008; 51: 1482-9

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