Zimt gegen Fettsucht und Diabetes
19.12.2017 Das Life Science Institut in Michigan hat eine interessante Entdeckung gemacht: Zimt, was �blicherweise als Gew�rz genutzt wird, k�nnte eventuell auch f�r die Bek�mpfung der Fettleibigkeit und vielleicht auch des Diabetes n�tzlich gemacht werden
Zimtaldehyd, ein Bestandteil des �therischen Zimt�ls, der dem Zimt seinen Geschmack gibt, sch�tzt M�use vor �bergewicht und Diabetes. Die Wissenschaftler aus Michigan (USA) haben nun versucht herauszufinden, ob dieser sch�tzende Effekt von Zimtaldehyd auch bei Menschen wirksam ist. In Studien an menschlichen Fettzellen konnten sie tats�chlich nachweisen, dass durch diese Substanz einige Gene und Enzyme aktiviert werden, die den Fettstoffwechsel stimulieren. Au�erdem kam es durch Zugabe von Zimtaldehyd auch zu einer Zunahme von Proteinen, die an der W�rmeproduktion und damit am Kalorienverbrauch beteiligt sind.
Fettzellen sind urspr�nglich dazu angelegt, �bersch�ssige Energie f�r Zeiten des Energiemangels oder von K�lteperioden in Form von Fetten (Lipide) zu speichern. Eine erh�hte W�rmeproduktion war f�r solche Zust�nde unserer Vorfahren sicherlich ein �berlebensfaktor. Die Fettsucht ist nun aber zu einem �Luxusproblem� unserer Zivilisation geworden, und zwar durch einen st�ndigen �berschuss an Kalorienzufuhr gegen�ber dem Verbrauch. Methoden, die eine vermehrte Abgabe von Energie beg�nstigen, wie z.B. eine vermehrte W�rmeproduktion, k�nnten also dazu beitragen, das Problem �bergewicht und Fettsucht zu l�sen.
Kommentar: Die Wirkung von Zimt als Mittel für einen erhöhten Kalorienverbrauch ist sicherlich sehr interessant. Allerdings müssen noch zahlreiche weitere Studien durchgeführt werden, bevor Zimtöl als Mittel gegen Fettsucht eingesetzt werden kann. Es gibt auch andere Ansätze für die Behandlung der Fettsucht durch erhöhte Energieproduktion, z.B. durch Sympathomimetika und Amphetamine, die die sympathischen Teile des vegetativen Nervensystems anregen, aber wegen der Suchtgefahr und anderer schwerer Nebenwirkungen klinisch nicht als Mittel gegen die Fettsucht genutzt werden können. Was aber sicher zu einem erhöhten Energieverbrauch führt, ist die körperliche Aktivität. Dazu rate ich Ihnen auch aus anderen Gründen sehr.
Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
Quellen:
J. Jiang et al.: Cinnamaldehyde induces fat cell-autonomous thermogenesis and metabolic reprogramming. Metabolism 2017 Dec;77: 58-64.
Siehe auch:
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