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Nächtliche Unterzuckerung verursacht Störung der Weckreaktion

02.03.2016 Eine nächtliche Unterzuckerung unterdrückt die Aufweckreaktion und damit die Möglichkeit für den Patienten, etwas zu essen und der Unterzuckerung entgegenzuwirken. Das zeigt eine neue Studie.

Nächtliche Unterzuckerungen bei Diabetes sind besonders gefährlich, weil sie oft unbemerkt ablaufen oder erst im Nachhinein an Symptomen der Gegenreaktion z.B. mit Schwitzen, Kopfschmerzen und morgendliche hohen Blutzuckerspiegeln festgestellt werden. In einer kürzlich publizierten Studie aus Dänemark wurde analysiert woran das liegt.

In dieser Studie wurde bei 26 Probanden mit Typ-2-Diabetes mittels eines sog. hyperinsulinämischenGlukoseclampseine nächtliche Unterzuckerung erzeugt (Zielwert: 50 mg/dl [2,8 mmol/l] und dann auf einen normalen Blutzuckerwert zurückgeführt. In einer anderen Nacht wurde den selben Teilnehmern durchweg ein Blutzucker von 90-126 mg/dl [5,0-7,0 mmol/l] aufrechterhalten.

Ergebnis: In der Nacht mit Unterzuckerung war nach dem Ereignis die Weckreaktion im EEG über 4-8 Stunden hinweg deutlich abgeschwächt und die Probanden schliefen länger als bei durchweg normalen Blutzuckerwerten. Nach einer Unterzuckerung stiegen auch die Gegenspieler des Insulins: Adrenalin, Wachstumshormon und Kortisol im Blut deutlich an.

Kommentar: Ergebnis: In der Nacht mit Unterzuckerung war nach dem Ereignis die Weckreaktion im EEG über 4-8 Stunden hinweg deutlich abgeschwächt und die Probanden schliefen länger als bei durchweg normalen Blutzuckerwerten. Nach einer Unterzuckerung stiegen auch die Gegenspieler des Insulins: Adrenalin, Wachstumshormon und Kortisol im Blut deutlich an.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

 

Quelle: P. Jennum et al.: The impact of nocturnal hypoglycemia on sleep in subjects with type 2 diabetes.Diabetes Care, 2015, 38(11):2151-2157


 

Siehe auch:

Bei stationären Patienten mit Unterzuckerungen besteht ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko
Wie gefährlich ist eine Unterzuckerung bei Diabetes?

 


Diabetes Editorial
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