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Sicherheit des Diabetesmittels Saxagliptin wurde durch eine Studie best�tigt

09.04.2014  Die Sicherheit von Diabetesmedikamenten ist ein wichtiges Thema, weil diese in der Regel �ber lange Zeit verabreicht werden m�ssen. Nun wurde klar gezeigt, dass der DPP4-Hemmer Saxagliptin kein erh�htes Langzeitrisiko f�r Herzinfarkt, Schlaganfall und kardiovaskul�r bedingten Tod aufweist.

DPP4-Hemmer gelten als innovative Medikamente, weil sie den Blutzucker bei Diabetes senken, ohne Unterzuckerungen zu verursachen oder das K�rpergewicht zu erh�hen. Bisher gab es aber keine Studie, mit der ausgeschlossen wird, dass DPP4-Hemmer das Herz-Kreislauf-Risiko erh�hen. Die TIMI Study Group und das Hadassah University Medical Center haben nun bei der Jahrestagung der European Society of Cardiology in Amsterdam die Daten der SAVOR Studie vorgelegt, die gro�es Aufsehen erregt haben.

In der randomisierten Studie wurden weltweit an �ber 700 Kliniken 16.492 Patienten mit Typ-2-Diabetes und einem erh�hten kardiovaskul�ren Risiko untersucht, von denen 8.280 Saxagliptin und 8.212 ein Placebo erhielten. Alle Patienten hatten in der Vorgeschichte eine koronare Herzkrankheit, eine periphere arterielle Verschlusskrankheit oder einen isch�mischen Schlaganfall. Alle hatten bereits eine medikament�se Diabetesbehandlung, viele auch eine Niereninsuffizienz. Prim�rer Sicherheitsendpunkt war der Nachweis, dass die Therapie mit Saxagliptin gegen�ber Placebo nicht zu einem erh�hten Auftreten des kombinierten Endpunktes aus kardiovaskul�rem Tod, nicht-t�dlichem Herzinfarkt und nicht-t�dlichem isch�mischem Schlaganfall f�hrt. Die Beobachtungsdauer betrug 2,1 bis 2,9 Jahre.

Ergebnisse: Es zeigte sich, dass die Behandlung mit Saxagliptin tats�chlich kein erh�htes kardiovaskul�res Risiko beinhaltet und nicht zu einem erh�hten Auftreten von Herzinfarkten, Schlaganf�llen oder kardiovaskul�rem Tod f�hrt. Auch die Rate an Pankreatitis (Bauchspeicheldr�senentz�ndung) war unter Saxagliptin nicht erh�ht und F�lle von Pankreaskarzinom waren sogar seltener in der Saxagliptin-Gruppe. Die Blutzuckereinstellung war in der mit Saxagliptin behandelten Gruppe besser als in der Placebo-Gruppe.

Kommentar: Diese Daten sind sehr ermutigend, zumal die DPP4-Hemmer weltweit millionenfach eingesetzt werden. Der g�nstige blutzuckersenkende Effekt ist sicherlich wichtig, aber es geht ja auch darum, mit der antidiabetischen Medikation keine sch�dlichen Langzeiteffekte zu erzeugen.

Auf Grund der vorgelegten Studie mit einer Behandlung bei kardiovaskul�ren Hochrisikogruppen kann nun weitgehend ausgeschlossen werden, dass sich Saxagliptin negativ auf schwere kardiovaskul�re Ereignisse auswirkt. Es ist auch gut zu sehen, dass unter Saxagliptin keine erh�hte Rate an Pankreatitis oder Pankreaskarzinom zu verzeichnen war. Die vorgelegte Studie ist allerdings nicht dazu geeignet, einen solchen Zusammenhang sicher auszuschlie�en.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universit�t D�sseldorf, Universit�tsklinikum D�sseldorf, Moorenstr. 5, 40225 D�sseldorf

Quelle: B.M. Scirica et al.: Saxagliptin and Cardiovascular Outcomes in Patients with Type 2 Diabetes Mellitus. N Engl J Med 2013; 369:1317-1326.


 

Siehe auch:

Insulin als Risikofaktor bei der Behandlung des Typ-2-Diabetes
Sulfonylharnstoff-Therapie: Erh�htes Risiko f�r Herzinfarkt?

 


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