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Die Freizeitaktivitäten sind bei Diabetes besonders wichtig

18.01.2013 Körperliche Aktivität ist beim Typ 2-Diabetes nicht nur für die Stoffwechseleinstellung günstig, sondern sie kann auch die negativen Diabetes-Effekte auf Herz und Gefäße teilweise aufheben. Das zeigt eine neue Studie aus Norwegen.

In einer prospektiven Untersuchung von 53.587 norwegischen Männern und Frauen wurde im Rahmen der HUNT-Studie der kombinierte Effekt von Diabetes und Freizeitaktivität mit deren Auswirkungen auf die kardiovaskuläre Mortalität untersucht. Die Erstuntersuchung war zwischen 1995 und 1997, die Nachbeobachtung erfolgte bis zum Jahre 2008.

Ergebnis: In der Nachbeobachtungszeit bis 2008 verstarben 1.716 Menschen mit Diabetes an Herz- und Kreislauf-Problemen. Diese Fälle wurden einer Vergleichsgruppe von 3.077 körperlich inaktiven Menschen ohne Diabetes entgegengestellt. Bei inaktiven Menschen mit Diabetes war das Sterberisiko um das 2,8-fache erhöht. Bei Menschen, die eine körperliche Freizeitaktivität von 3 Stunden pro Woche und mehr angegeben hatten, war das Risiko für einen kardiovaskulär bedingten Tod reduziert: bei Menschen ohne Diabetes lag es bei 0,89 und bei Patienten mit Diabetes bei 0,78.

Kommentar: Die Daten dieser großen prospektiven Untersuchung lassen vermuten, dass Patienten mit Diabetes in der Lage sind, durch regelmäßige körperliche Freizeitaktivitäten von mindestens 3 Stunden in der Woche das kardiovaskuläre Risiko auf das Niveau von Nicht-Diabetikern zu senken. Dies zeigt einmal mehr, dass maßvolle und regelmäßige körperliche Aktivitäten auch bei Menschen mit Diabetes sehr günstig sind.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quelle: B. Moe et al.: The Combined Effect of Leisure Time Physical Activity and Diabetes on Cardiovascular Mortality: The Nord-Trondelag Health (HUNT) cohort study, Norway. Diabetes Care November 16, 2012. Published ahead of print.

 

Siehe auch:

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