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Die Masse und der Umsatz insulinproduzierender Zellen bleiben auch im Alter erhalten

23.10.2012 Fettsucht und hohes Lebensalter sind mit einem erhöhten Diabetesrisiko verbunden. Ob dies mit einem Verlust von insulinproduzierenden Zellen (Betazellen) zusammenhängt, wurde nun an Hand autoptischer Untersuchungen analysiert.

Eine Gruppe von Wissenschaftler um Professor Peter Butler (Los Angeles, USA) untersuchte 167 Pankreasorgane von Menschen ohne Diabetes im Alter von 20-102 Jahren. Dabei wurden der Effekt der Fettsucht und der Effekt des Alterns auf die Betazellmasse analysiert.

Ergebnis: Bei Fettsucht ist die Masse von Betazellen um etwa 50% vermehrt. Im hohen Alter bleibt im Gegensatz zur abnehmenden Masse des exokrinen Pankreas (Bauchspeicheldrüse mit Verdauungsfunktion) die Masse der insulinproduzierenden Zellen bemerkenswert konstant. Bei schlanken Menschen sind über das ganze Leben hinweg nur eine geringe Neuproduktion und ein minimaler Untergang von Betazellen festzustellen.

Kommentar: Offenbar bleibt die Betazellmasse bis ins hohe Alter gut erhalten. Bei Fettsucht ist die Masse der insulinproduzierenden Zellen sogar deutlich erhöht,  obgleich dabei das Diabetesrisiko erhöht ist. Daraus ist zu schließen, dass wahrscheinlich eine Sekretionsstörung, also eine Funktionsstörung, für die Zunahme des Diabetes bei Fettsucht und im höheren Lebensalter verantwortlich ist.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quelle: Y Saisho et al.: ß-Cell Mass and Turnover in Humans. Effects of obesity and aging. Diabetes Care. Published online before print August 8, 2012.

 

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