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Die Hitliste der Dickmacher

11.09.2012 Fehlernährung und körperliche Inaktivität sind bekanntermaßen die Ursachen für Übergewicht. In einer großen Analyse in den USA wurde nun untersucht, welche Rolle die einzelnen Faktoren dabei spielen.

Im Durchschnitt nehmen Erwachsene in der westlichen Welt um 0,5 kg pro Jahr zu. Das sind immerhin 10 kg in 20 Jahren. Um besser zu verstehen, welche Faktoren allgemein zur Gewichtszunahme führen, wurden 3 große Gruppen in den USA mit insgesamt mehr als 120.000 Männern und Frauen aus den Jahren 1986 bis 2006 analysiert und davon eine Hitliste der Dickmacher abgeleitet.

An erster Stelle stehen Kartoffelchips, dahinter kommen andere Kartoffelgerichte, wie Pommes frites, dann Süß-Getränke und schließlich nicht verarbeitetes Fleisch, wie z. B. Koteletts und Steaks. Der Verzehr von Gemüse und Vollkorn-Produkten, von Obst, Nüssen und Joghurt ist mit einer verminderten Gewichtszunahme verbunden, was damit zu erklären ist, dass solche Menschen dafür weniger Dickmacher zuführen. Unter anderem fördert Fernsehen die Gewichtszunahme: eine Stunde Fernsehen pro Tag steigert nach diesen Berechnungen das Gewicht um durchschnittlich 140 Gramm pro Jahr.

Kommentar: Die Ergebnisse dieser großen Bevölkerungsanalysen aus den USA zeigen, dass die Ernährung den wesentlichen Einfluss auf die Gewichtsentwicklung ausübt und dass der Auswahl der Nahrungsmittel beim täglichen Verzehr eine wesentliche Bedeutung zukommt. Man sollte also häufiger Vollkorn-Produkte, Obst und Gemüse essen und Kartoffelchips, Pommes frites und Süß-Getränke möglichst meiden.

Zur zusätzlichen Bedeutung der Inaktivität hat Diabetes-Deutschland.de bereits mehrfach berichtet. Das mittlere Körpergewicht steigt proportional zur Zahl der Stunden, die täglich mit Fernsehen verbracht werden.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quelle: Mozaffarian D. et al: Changes in Diet and Lifestyle and Long-Term Weight Gain in Women and Men. N Engl J Med 2011; 364: 2392-2404.

 

Siehe auch:

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