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Neuer Troponin-T-Test zur Diagnose von Durchblutungsstörungen des Herzens

15.05.2012 Eine Durchblutungsstörung des Herzens beim Diabetes kann jetzt durch einen hochempfindlichen Bluttest erkannt werden, auch wenn noch keine Beschwerden vorliegen.

Mit einem neuen Labortest für kardiales Troponin T können nun schon Herzmuskel-Schädigungen bei Diabetes-Patienten nachgewiesen werden, die noch keine entsprechenden Beschwerden aufweisen. Der Voraussagewert des hochempfindlichen kardialen Troponin-T-Assays wurde in einer Gruppe von 512 Frauen mit Diabetes mellitus und 564 Frauen als Kontrollgruppe untersucht. Alle hatten bisher noch nie ein kardiovaskuläres Ereignis. Die Frauen mit Diabetes hatten jedoch einen höheren Blutdruck und höhere Cholesterin-Spiegel als die Vergleichsgruppe.

Bei den Frauen mit Diabetes mellitus ließ sich eine deutliche Beziehung zwischen der Höhe des Troponin-T-Spiegels und der Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Ereignissen nachweisen, während es bei der Kontrollgruppe ohne Diabetes keine solche Assoziation gab.

Kommentar: Bisher wurde der Troponin T - Test insbesondere zur Diagnostik des akuten Myokard-Infarktes (Herzinfarkt) eingesetzt. Die neuen Troponin-Assays sind aber so empfindlich, dass damit auch Herzmuskel-Schädigungen erkannt werden können, die noch keine Beschwerden verursachen, aber bei Patienten mit Diabetes mellitus mit einer schlechteren Prognose verbunden sind.

Unklar ist allerdings, welche therapeutischen Konsequenzen davon abgeleitet werden können. Daher sollte die Troponin-Bestimmung weiterhin auf die Diagnostik des akuten Koronarsyndroms bzw. die Abklärung eines Herzinfarktes beschränkt bleiben.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quelle:  Everett BM et al.: Sensitive Cardiac Troponin T Assay and the Risk of Incident Cardiovascular Disease in Women With and Without Diabetes Mellitus. The Women´s Health Study. Circulation 2011, 123: 2811-2818.

 

Siehe auch:

Unterzuckerung gefährdet die Durchblutung der Herzkranzgefäße
Erhöhtes Herzinfarkt-Risiko bei Patienten mit Typ 2-Diabetes
   und Depressionen


 


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