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Erhöhtes Herzinfarkt-Risiko bei Patienten mit Typ 2-Diabetes und Depressionen

11.10.2011 Patienten mit Typ 2-Diabetes haben häufig auch ein depressives Syndrom. Führt dies zu einer erhöhten Rate von Komplikationen?

Wenn bei Patienten mit Typ 2-Diabetes auch ein depressives Syndrom vorliegt, so wird dadurch auch die Diabetes-Einstellung erschwert. In einer neuen Studie wurde nun untersucht, ob durch eine Depression auch das Risiko für einen Herzinfarkt zunimmt.

Die Krankenakten der Veterans Administration aus den Jahren 1999 und 2000 wurden analysiert und es wurden Patienten im Alter von 25 bis 80 Jahren in die Studie aufgenommen. Bei insgesamt mehr als 345.000 Patienten wurden 4 Gruppen gebildet: 1. Nie Diabetes oder schwere Depression  2. Schwere Depression allein  3. Typ 2-Diabetes allein  4. Schwere Depression sowie Typ 2-Diabetes.

Ergebnisse: Patienten mit Typ 2-Diabetes allein und Patienten mit schwerer Depression allein hatten ein um etwa 30% erhöhtes Risiko für Herzinfarkte. Patienten mit Typ 2-Diabetes und zugleich schwerer Depression hatten ein um 82% erhöhtes Risiko für Herzinfarkte im Vergleich mit Patienten ohne diese Erkrankungen.

Schlussfolgerung: Patienten mit Typ 2-Diabetes und schwerer Depression haben ein stark erhöhtes Risiko für das Auftreten eines Herzinfarktes. Insbesondere bei Patienten mit Typ 2-Diabetes und Depression ist daher die Untersuchung auf kardiovaskuläre Parameter und die sorgfältige Behandlung weiterer Risikofaktoren wichtig, um das Risiko für Infarkte zu reduzieren.

Quelle: J. F. Scherrer et al.: Increased Risk of Myocardial Infarction in Depressed Patients With Type 2 Diabetes
Diabetes Care. 2011 Aug; 34(8): 1729-34.

 

Siehe auch:

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