Diabetes Deutschland

News

Verursachen Diabetes-Medikamente Sehstörungen?

07.11.2011 Eine Schwellung der Makula, das Areal am Augenhintergrund für das schärfste Sehen, ist eine der häufigsten Ursache für Sehstörungen beim Diabetes (Makula-Ödem). Bisher wurde spekuliert, dass die Blutzucker-senkenden Medikamente Rosiglitazon und Pioglitazon ein Makula-Ödem verursachen können.

Die sogenannten Insulin-Sensitizer Pioglitazon (Actos®) und Rosiglitazon (in Deutschland nicht mehr im Handel) können periphere Ödeme in Form von Beinschwellungen verursachen. Daher wurde spekuliert, dass diese Medikamente auch ein Makula-Ödem und Sehstörungen auslösen können.

In der ACCORD-Augenstudie wurde bei 9.690 Patienten mit Typ 2-Diabetes die Sehschärfe bestimmt und bei 3.473 Patienten wurde auch der Augenhintergrund durch die sogenannte Fundus-Photographie standardisiert ausgewertet.

Ergebnisse: Von den 3.473 untersuchten Patenten waren 695 mit Rosiglitazon oder Pioglitazon behandelt und 217 hatten ein diabetisches Makula-Ödem. Das Vorhandensein eines diabetischen Makula-Ödems war assoziiert mit dem Schweregrad der Retinopathie (Netzhautveränderung) und mit dem Alter der Patienten, nicht aber mit dem HbA1c-Wert oder der Dauer des Diabetes. Patienten, die Rosiglitazon oder Pioglitazon bekommen hatten, hatten sogar im Durchschnitt eine etwas bessere Sehkraft als die andere Patientengruppe.

Schlussfolgerung: Auf Grund der großen Datenbasis in der ACCORD-Augenstudie ergab sich kein Hinweis darauf, dass die Insulin-Sensitizer Pioglitazon (Actos®) oder Rosiglitazon ein Makula-Ödem, das heißt eine Schwellung der Makula, und eine dadurch bedingte Sehstörung verursachen können.

Quelle:  Ambrosius W. T. et al: Lack of Association between Thiazolidinediones and Macular Edema in Type 2 Diabetes: The ACCORD Eye Study, Archophthalmol 2010; 128: 312-318.

 

Siehe auch:

Neues zur Therapie des Makula-Ödems beim Diabetes
Yoga zur Behandlung des Typ 2-Diabetes
Diabetes und Auge: Fragen und Antworten im Video-Interview
Frau OÄ Dr. med. K. Severing beantwortet Fragen zu Diabetes und Auge

 


Diabetes Editorial
Diabetes Editorial