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Welche SGLT2-Hemmer schützen Diabetespatienten am besten vor Nierenversagen?

04.12.2019 SGLT2-Hemmer schützen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes die Nieren. Welche der getesteten Substanzen ist am besten?

Nach den Ergebnissen großer klinischer Studien reduzieren SGLT2-Hemmer bei Typ-2-Diabetes die Sterblichkeit durch Herz-/Kreislaufereignisse (Herzinfarkt, Herzschwäche, Schlaganfall). Eine aktuelle Analyse der Daten von 4 großen Studien mit 3 verschiedenen SGLT2-Hemmern (Empagliflzin Dapagliflozin, Canagliflozin) und insgesamt mehr als 38.000 Studienteilnehmern zeigte nun, dass diese Medikamente auch vor einer akuten Nierenschädigung schützen. Die Anwendung dieser Medikamente senkten das Risiko für die terminale Niereninsuffizienz (Dialysepflichtigkeit oder Transplantation) und sie senkten das Risiko für einen nierenbedingten Tod. Dabei war kein Unterschied zwischen den verschiedenen SGLT2-Hemmern festzustellen.

Zusammenfassung und Kommentar: Diese Zusammenstellung aller Daten aus den großen Studien EMPA-REG OUTCOME, CANVAS, CREDENCE und DECLARE-TIMI 58 zeigt, dass alle auf dem Markt befindlichen SGLT2-Hemmer nicht nur einer langsamen Verschlechterung der Nierenfunktion sondern auch einem akuten Nierenversagen bei Typ-2-Diabetes entgegenwirken. Die günstige Wirkung der SGLT2-Inhibitoren kann auch noch bei einer schlechten Nierenfunktion mit einer anfänglichen glomerulären Filtrationsrate (GFR) zwischen 30 und 45 ml/min nachgewiesen werden und scheint auch nicht vom Ausmaß der Albumin-Ausscheidung im Urin abhängig zu sein.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum

Quellen:

Neuen BL, Young T, Heerspink HJL, et al. SGLT2 inhibitors for the prevention of kidney failure in patients with type 2 diabetes: a systematic review and meta-analysis. Lancet Diabetes Endoccrinol. 2019; 7(11): 845-854

 

 


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