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Gingko zur Behandlung von Diabetes?

09.09.2019 Magnetisiertes Wasser und Extrakte aus den Blättern des Nahrungsergänzungsmittels Gingko bilboa unterstützen möglicherweise die Reparatur von Schäden der Bauchspeicheldrüse

Gingko bliboa wird in der traditionellen Medizin häufiger als sogenanntes Antioxidantien verwendet. Eine ähnliche Wirkung hat auch Wasser, das durch ein elektrisches Feld geschickt und damit magnetisiert worden ist. Wissenschaftler der Jazan-Universität in Saudi Arabien haben in Kooperation mit Wissenschaftlern aus der Universität von Cincinnati (USA) sowie der Assiut Universität in Ägypten herausgefunden, dass magnetisiertes Wasser und Extrakte der Blätter von Gingko bilboa dabei helfen, Schädigungen der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zu reparieren und die Insulinproduktion zu verbessern.

Die Untersuchungen wurden bei Ratten durchgeführt. Bei Tieren, bei denen durch eine sehr fettreiche Kost und die Gabe einer niedrigen Dosis von Streptozotocin ein Diabetes mellitus ausgelöst worden war, konnte die Funktion der insulinproduzierenden Zellen durch die Verabreichung von magnetisiertem Wasser oder von Gingko deutlich über 4 Wochen hinweg gebesserter werden. Bei der Verabreichung beider Substanzen mit der Diät konnte die Funktion der Betazellen sogar normalisiert und der Diabetes beseitigt werden. Als Ursache wurde eine Reduktion der antioxidativen Enzyme Glutathion und Superoxid Dismutase 2 in der Bauchspeicheldrüse ausfindig gemacht.

Kommentar: Die Ergebnisse dieser experimentellen Untersuchungen wecken natürlich große Hoffnungen; sie können aber nicht auf den Menschen übertragen werden. Streptozotocin ist für den Menschen nicht schädlich und entsprechende Untersuchungen am Modell der Ratte sind daher möglicherweise nicht zielführend. Gingko-Präparate werden als Tabletten, Extrakt, Kapsel oder Tee Besondere zur Behandlung Gedächtnisstörungen, Alzheimer-Demenz oder auch gegen Schmerzen bei Durchblutungsstörungen angeboten, was in niedriger Dosis sicherlich nicht schädlich ist. Wichtig ist aber zu wissen, dass rohe oder geröstete Gingko-Samen giftig sein können.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum

Quellen:

Saleh A, Anwar MM, Zayed AE, et al. Impact of Gingko bilboa extract and magnetized water on the survival rate and functional capabilities of pancreatic ß-cells in type 2 diabetic rat model. Diabetes, Metabolic Syndrome and Obesity: Targets and Therapy, 2019; 12: 1339 DOI: 10.2147/DMSO.S209856

 

 


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