Was hat die Muskelkraft mit Diabetes zu tun?
25.05.2019 Der Diabetes hat sich zu einer besorgniserregenden Volkskrankheit entwickelt. Eine neue Studie zeigt �berraschende Befunde, was man dagegen tun kann
Es wird allgemein angenommen, dass dem Typ-2-Diabetes insbesondere durch kardiorespiratorische Fitness, d.h. durch Herz- und Kreislauftraining von Herz und Lungen, entgegengewirkt werden kann. Eine Studie aus den USA hatten gezeigt, dass auch ein Muskelaufbau ohne Herz- und Kreislauftraining einen g�nstigen Effekt auf die Verhinderung des Diabetes aus�bt.
In die Studie wurden 4.681 nicht-diabetische Erwachsene im Alter zwischen 20 und 100 Jahren aufgenommen. Bei diesem Probanden wurden �ber einen mittleren Zeitraum von etwas mehr als 8 Jahre spezielle Tests der Muskelkraft und auch Belastungs-EKGs durchgef�hrt und die Blutglukosespiegel gemessen. Im Beobachtungszeitraum entwickelten knapp 5% den Teilnehmer einen Typ-2-Diabetes. Probanden, deren Kraft moderat stark ausgepr�gt war hatten ein um 32% geringes Risiko f�r die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. �berraschenderweise war eine maximale Muskelkraft nicht so g�nstig wie eine moderat ausgepr�gte Muskelkraft und der Schutzeffekt gegen�ber Diabetes war dabei auch unabh�ngig von der Herz-Kreislauf-Fitness vorhanden.
Kommentar: Diese Befunde zeigen, dass nicht nur Lauftraining und Ausdauertraining sondern auch Krafttraining sehr effektiv vor Typ-2-Diabetes sch�tzt. Offenbar reicht hierf�r ein moderates Training aus, w�hrend es bez�glich der Verhinderung eines Diabetes nicht so g�nstig ist, eine �berm��ig starke Muskelkraft zu erreichen. Dies ist sicherlich eine gute Nachricht f�r die Mehrheit der Menschen. Im Gegensatz zu Lauftraining und Ausdauertraining kann Krafttraining meist bis ins hohe Alter durchgef�hrt werden.
Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum
Quellen:
Wang Y, Lee D-C, Brellenthin AG, et al. Association of muscular strength and incidence of type 2 diabetes. Mayo Clinic Proceedings, 2019; 94(4): 643-651