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Ist Genuss von Kaffee in der Schwangerschaft unbedenklich?

11.05.2016 Die Erhebung der Daten aller Schwangerschaften in D�nemark machte es m�glich, die Auswirkung desKonsums von Kaffee oder Teekonsum auf das Risiko f�r einen Schwangerschaftsdiabetes zu untersuchen.

Um die Frage zu beantworten, ob ein Kaffee- oder Teekonsum im ersten Drittel der Schwangerschaft das Risiko für das Auftreten eines Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes, GDM) beeinflusst, wurden im Rahmen einer dänischen bevölkerungsbasierten Kohortenstudieanhand von 71.239 Schwangerschaften der Jahre 1996-2002 ausgewertet (1).

Ergebnis: 81% der Schwangeren konsumierten Kaffee oder Tee. Bei 1,3% der Konsumentinnen und 1,5% der Nicht-Konsumentinnen trat ein GDM auf. Es konnte kein sicherer Zusammenhang zwischen der Menge des Kaffee- oder Teekonsums und dem GDM-Risiko festgestellt werden. Im Trend war der Genuss von mehr Kaffee sogar mit einem Schutz vor GDM verbunden.

Kommentar: Auf der Basis vieler Studien ist bereits belegt, dass Kaffee vor der Entstehung eines Typ-2-Diabetes schützt. Im Vergleich zum Konsum von 0-2 Tassen Kaffee pro Tag reduziert der Konsum von mindestens 6 Tassen Kaffee pro Tag das Risiko für Typ-2-Diabetes um 46% (2). Die hier besprochenen Daten aus Dänemark belegen, dass Kaffee- und Teegenuss auch kein Risiko für die Entstehung eines Schwangerschaftsdiabetes darstellen, sondern eher protektiv wirken.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quellen:
(1) S. Hinkle et al.: First trimester coffee and tea intake and risk of gestational diabetes mellitus: a study within a national birth cohort. BJOG 2015; 22:420-448.
(2) R. Van Dam, F. Hu: Coffee consumption and risk of type 2 diabetes. A systematicreview. JAMA 2005; 294:97-104.

Siehe auch:

Schwangerschaftsdiabetes: Das Screening ist f�r alle Schwangeren eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen
Rauchen w�hrend der Schwangerschaft erh�ht das Risiko sehr deutlich

 


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