Trends der Diabetesentwicklung: �ber vier Jahrzehnte
25.03.2015 Obwohl sich die M�glichkeiten der Diabetestherapie verbessert haben, hat die Zahl der Diabetesf�lle in den USA �ber die letzten 4 Jahrzehnte st�ndig zugenommen.
Die Framingham Heart Study in den USA wurde urspr�nglich im Jahr 1948 dazu aufgelegt, um die Zahl und Entwicklung von Herzinfarkten zu studieren. Diese Studie aus dem St�dtchen Framingham (Massachusetts) bat bereits zahlreiche wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse hervorgebracht. Die Untersuchung der Nachkommen dieser Bev�lkerung begann im Jahre 1971. Die hier untersuchten 4.795 Studienteilnehmer waren zwischen 40 und 55 Jahre alt (Durchschnitt: 45,3 Jahre) und hatten anfangs keinen Diabetes.
Diese Personen wurden auch 8 Jahre nach der Erstuntersuchung und seither alle 4 Jahre zur Untersuchung eingeladen. In der vorgelegten Studie wurde das Neuauftreten eines Diabetes untersucht, wobei Menschen mit einer N�chternglukose von �ber 125 mg/dl oder solche, die mit Antidiabetika behandelt wurden, der Gruppe der Diabetiker zugeordnet wurden. Studiert wurde auch die Abh�ngigkeit des Diabetes vom Lebensalter und vom �bergewicht.
Ergebnis: Das Neuauftreten eines Diabetes stieg zwischen 1971 und 2006 deutlich an: In den 1970er Jahren waren es j�hrlich 3,0 F�lle pro 1.000 Erwachsene, in den 1980er Jahren waren es 4,1 F�lle, in den 1990er Jahren 6,0 F�lle und in den 2000er Jahren waren es j�hrlich 5,5 F�lle auf 1.000 Personen. Daneben wurde auch festgestellt, dass der mittlere Body-Mass-Index als Parameter f�r das �bergewicht in jedem Jahrzehnt deutlich zunahm und dass neue Diabetesf�lle insbesondere bei fetts�chtigen Personen auftraten.
Kommentar: In der Framingham-Studie k�nnen langfristige Trends f�r die Krankheitsentwicklung erkannt werden. Das altersbezogene Risiko f�r die Neuentwicklung eines Diabetes (Diabetesinzidenz) scheint zwischen 1971 und 1999 besonders stark angestiegen zu sein und beginnt sich nun etwas abzuflachen. Dennoch steigt wegen der l�ngeren Lebenserwartung die Zahl der Diabetesf�lle insgesamt (Diabetespr�valenz) weiter an. Diese Studie zeigt erneut, dass die Fettsucht der wesentliche Treiber des Diabetes ist.
Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Direktor der Klinik f�r Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Universit�tsklinikum D�sseldorf, Moorenstr. 5, 40225 D�sseldorf
Quelle: M. Tobin et al.: Trends in diabetes incidence: The Framingham Heart Study. Diabetes Care 2015; 38:482-287.
Siehe auch:
40% der erwachsenen Amerikaner werden einen Diabetes bekommen
Unterschiedliche individuelle Therapieziele bei Menschen mit Typ-2-Diabetes