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Bei stationären Patienten mit Unterzuckerungen besteht ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko

27.11.2013 Unterzuckerungen sind bei Diabetes und Insulinbehandlung immer mit einem erhöhten Risiko verbunden. Eine kürzlich publizierte Untersuchung zeigt aber, dass dies auch für Fälle von Hypoglykämie zutrifft, die spontan auftreten.

In einer retrospektiven Analyse der Daten aller Einweisungen eines Krankenhauses zwischen 2008 und 2010 wurde die Beziehung zwischen Sterblichkeit und Unterzuckerung untersucht. Dabei wurden alle Fälle registriert, bei denen zu irgendeinem Zeitpunkt während des Krankenhausaufenthalts ein Blutzuckerspiegel von unter 50 mg/dl (im Plasma) gemessen wurde. Dabei wurden vier Gruppen gebildet: 1) Unterzuckerung bei Patienten, die nicht mit Insulin behandelt waren, 2) Unterzuckerung bei insulinbehandelten Patienten, 3) nicht mit Insulin behandelte Kontrollenpersonen, 3) mit Insulin behandelte Kontrollpersonen (ohne registrierte Unterzuckerung).

Ergebnis: Sowohl bei Krankenhauspatienten mit Insulinbehandlung, die eine Unterzuckerung hatten, als auch bei solchen, die eine spontane Unterzuckerung durchmachten, war die Sterblichkeit statistisch gesehen signifikant erhöht.

Kommentar: Bei stationären Patienten sind Unterzuckerungen offenbar mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden, unabhängig davon, ob sie im Rahmen einer Insulinbehandlung oder auch spontan aufgetreten sind.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quelle: R. Garg et al.:Hypoglycemia, with or without insulin therapy, is associated with increased mortality among hospitalized patients. Diabetes Care 2013; 36:1107-1110.

 

Siehe auch:

Gefährliche EKG-Veränderungen bei Unterzuckerung
Hypoglykämien bei Diabetes-Patienten im Krankenhaus?

 


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