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Verkehrsbedingte Luftverschmutzung und Diabetes-Risiko

02.05.2013 Belastung mit Feinstaub im Wohnumfeld oder am Arbeitsplatz stellt ein Gesundheitsrisiko dar. In einer kürzlich publizierten Studie aus Dänemark wurde gezeigt, dass bei höherer Feinstaub-Belastung, auch unter den Grenzwerten, häufiger Diabetes-Fälle auftreten.

In der Studie aus Dänemark wurde der Zusammenhang zwischen der verkehrsbedingten Luftverschmutzung mit Stickstoffdioxid am Wohnort und dem Neuauftreten eines Diabetes mellitus untersucht. Die Basisuntersuchung auf Diabetes erfolgte 1993-1997, die Folgeuntersuchung im Jahre 2006. In dem Zeitraum von 9,7 Jahren waren 2.877 vom Hausarzt bestätigte Diabetes-Fälle aufgetreten. Die Analyse zeigte eine Beziehung zwischen dem häufigeren Auftreten eines Diabetes und dem Grad der Luftverschmutzung am Wohnort. Diese Beziehung war insbesondere bei Nichtrauchern und körperlich aktiven Menschen deutlich festzustellen.

Kommentar: Luftverschmutzung durch verkehrsbedingten Feinstaub am Wohnort hat offenbar mehr schädliche Folgen, als bisher angenommen wurde. Es ist nicht überraschend, dass dies insbesondere bei Menschen festzustellen ist, die sonst von frischer Luft profitieren, nämlich bei Nichtrauchern und körperlich aktiven Menschen. Wer mehr Sport treibt, tauscht mehr Luft aus und ist an verkehrsreichen Straßen einer stark erhöhten Schadstoff-Belastung ausgesetzt. Dies sollten zum Beispiel beim Joggen berücksichtigt werden.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quelle: Z.J. Andersen et al.: Diabetes incidence and long-term exposure to air pollution: a cohort study. Diabetes Care 2012; 35:92-98.

 

Siehe auch:

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