Rauchen während der Schwangerschaft erhöht das Risiko sehr deutlich
17.04.2012 Wenn Frauen während der Schwangerschaft rauchen, so ist das Risiko für Aborte, Frühgeburten, Mangelgeburten und die perinatale Sterblichkeit erhöht. Dies wurde nun in einer Auswertung der Literatur der letzten 50 Jahre eindrucksvoll belegt.
Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die die schädlichen Einflüsse des Zigaretten-Rauchens in der Schwangerschaft und die Auswirkungen auf das ungeborene Kind beschrieben haben. Nun wurde erstmals in einer umfassenden Analyse von mehr als 11 Mio. Schwangerschaften die Zahl und Art von Fehlbildungen in Zusammenhang mit Rauchen beschrieben. In der systematischen Literatur-Recherche wurden Artikel der Jahre 1959 bis 2010 herangezogen. Von 798 Publikationen konnten 172 für die oben genannte Fragestellung analysiert werden. Die möglicherweise mit dem Rauchen in Zusammenhang stehenden Fehlbildungen betrafen unter anderem Finger- und Zehen-Anomalien, Herzfehler, Kiefer-Lippen-Gaumen-Spalte und Fehlbildungen der Augen und des Magen-Darm-Systems.
Kommentar: Die Zusammenhänge zwischen Rauchen in der Schwangerschaft und Fehlbildungen sind eindeutig. Frauen sollten bereits bei Kinderwunsch und spätestens bei Feststellung einer Schwangerschaft mit dem Rauchen aufhören.
Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
Quelle: Hackshaw A. et al.: Maternal Smoking in Pregnancy and Birth-Defects: A systematic review based on 173687 Mediform cases and 11.7 Mio. Controls . Hum Reprod Update 2011; 17: 589-604.
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