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Neue Ergebnisse zu Pioglitazon und Blasenkrebs

27.06.2011 Auf Grund neuer Studien-Daten gibt es Warnhinweise, dass das blutzuckersenkende Medikament Pioglitazon möglicherweise das Risiko für bösartige Harnblasentumore erhöht. Was ist zu tun?

Pioglitazon (Actos®, Competact® oder Tandemact®) ist ein Insulin-Sensitizer und wird zur Behandlung des Typ 2-Diabetes 2 eingesetzt. Dabei wird die Empfindlichkeit des Gewebes auf Insulin gesteigert.
Aus Tierversuchen sowie klinischen und epidemiologischen Studien gab es erste Hinweise für ein erhöhtes Risiko von Harnblasentumoren bei der Anwendung pioglitazonhaltiger Arzneimittel. Bisher konnte eine Risikoerhöhung aber nicht eindeutig gezeigt werden. Eine neue, durch die französische Gesundheitsbehörde veranlasste epidemiologische Studie, deren Ergebnisse vor wenigen Tagen veröffentlicht wurden, zeigte nun bei Patienten, die mit Pioglitazon behandelt wurden, ein leicht erhöhtes Risiko für Harnblasentumore.
Auf Grund dieser Ergebnisse hat die französische Behörde die weitere Verschreibung von Pioglitazon untersagt. Auch das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte empfiehlt, dass Ärzte derzeit keine Patienten neu auf Pioglitazon einstellen.
Patienten, die zurzeit ein pioglitazonhaltiges Arzneimittel einnehmen, sollten die Anwendung nicht ohne vorherige Beratung durch ihren behandelnden Arzt beenden, weil beim unkontrollierten Absetzen des Medikaments der Blutzuckerspiegel deutlich ansteigen kann.

Quelle:  Rote-Hand-Brief zu Actos®, Competact®, Tandemact® (Pioglitazon-haltige Arzneimittel), Takeda Pharma GmbH vom 10.06.2011.

 

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