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Gesund oder ungesund – Die Wirkung von Sport

02.02.2010 Fernsehen, Radio, Zeitungen, Magazine und das Internet  – sämtliche Medien propagieren die positive Wirkung körperlicher Aktivität. Jogging, Schwimmen, Radfahren und Co. tragen zu einer gesunden Lebensführung bei, indem sie das Wohlbefinden fördern und Krankheiten vorbeugen. Dies ist wahr – allerdings nur bedingt.

Um körperlich gesund zu bleiben, benötigt der Organismus Bewegung: Treibt ein Mensch regelmäßig und angemessen Sport, reagiert sein Körper auf die Anstrengung mit Muskelaufbau. Das Herz ist infolgedessen in der Lage, durch die Kontraktion mehr Blut durch den Körper zu pumpen. Angemessene sportliche Aktivität schont somit das Herz, denn es muss weniger häufig schlagen.

Durch sportliche Betätigung können Menschen der Entstehung von Übergewicht vorbeugen, denn Sport steigert den Energieverbrauch. Menschen, die mehrfach wöchentlich aktiv sind, beeinflussen außerdem ihren Grundumsatz, indem sie durch die vermehrte Bewegung auch im Ruhezustand mehr Energie verbrauchen. Dadurch beugen sie Übergewicht vor, der Anteil von Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinken.

Auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken, können Menschen durch körperliche Aktivität verringern: Indem sie die Muskeln fordern, verbrauchen sie Energie. Das lässt den Blutzucker sinken, wenn die Muskeln aktiv sind. Bewegung senkt daher den Insulinbedarf und fördert die Insulinwirkung.

Sport beeinflusst darüber hinaus den Cholesterinspiegel und sorgt für einen verminderten Gehalt an schädlichem LDL-Cholesterin im Blut. Das nützliche Transportprotein  HDL-Cholesterin hingegen erfährt durch vermehrte körperliche Aktivität einen Anstieg.

Auch die Knochen profitieren vom Sport: Durch das regelmäßige Beanspruchen der Knochen nehmen diese an Stabilität zu. Der Sportler wirkt aktiv dem Knochenabbau entgegen und erkrankt seltener an Arthritis.

ABER:  Nicht umsonst existiert das Sprichwort „Sport ist Mord“, denn Sport kann auch gefährlich sein. Sportliche Überforderung ist alles andere als gesund. Ein untrainierter Mensch sollte nicht zu viel Ehrgeiz in ein beginnendes Training legen. Unerfahrene sollten unbedingt mit wenig  anfangen, ihre Ziele nur langsam steigern und auf ausreichende Erholung achten.

Menschen, die über 50 Jahre alt sind, Patienten mit Vorerkrankungen, Raucher und Übergewichtige sollten sich vor dem Trainingsbeginn einer sportmedizinischen Untersuchung unterziehen und gegebenenfalls sogar mit ärztlicher Unterstützung ein passendes Trainingsprogramm ausarbeiten.

Auch Sportverletzungen kommen häufig vor: Fünf Prozent der 33 Millionen regelmäßig Sport treibenden Deutschen ziehen sich im Laufe des Jahres Verletzungen wie Verrenkungen, Prellungen, Zerrungen, Brüche und Bänderverletzungen zu. Darum sollten Sportler darauf achten, sich vor dem Training durch lockeres Laufen und Dehnen aufzuwärmen, ihr Training abwechslungsreich zu gestalten und Schmerzen ernst zu nehmen.

Und es gibt gefährliche Sportarten: Statistiken zufolge bergen vor allem Ballsportarten Verletzungsgefahr. 46 % der Unfälle im Vereinssport verursacht das Fußballspielen. Auch Tennis, Handball und Volleyball finden sich weit oben auf der Verletzungsstatistik. Skifahren ist ebenfalls nicht ungefährlich. Frauen verletzen sich beim Sport zwar insgesamt seltener, häufig aber beim Handball, Volleyball, Sport-Gymnastik oder Reiten.

Fazit: Schwimmen, Radfahren und Walking zählen zu den verletzungsarmen Sportarten, schonen die Gelenke und sind somit auch für Menschen mit Erkrankungen oder Senioren sehr gut geeignet.

Quelle: Pressemeldung des Deutschen Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik



Siehe auch
Körperliches Training verbessert die Insulinproduktion
Sport ist auch im fortgeschrittenen Alter wichtig



Diabetes Editorial
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