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Mehr Sicherheit in der Diabetes-Therapie durch die strukturierte Glukose-Selbstmessung

25.05.2012 Für die Diabetes-Therapie ist es nicht nur wichtig, den Blutzucker regelmäßig zu messen, sondern der Arzt soll daraus auch die richtigen Konsequenzen ableiten können. Kann dies durch ein automatisches Entscheidungsinstrument unterstützt werden?

In einer prospektiven Multicenter-Studie mit 288 Ärzten wurde die Frage untersucht, ob die Bewertung der Blutzucker-Selbstmessung, verbunden mit einer strukturierten Schulung und einem automatisierten Entscheidungsinstrument, zu mehr Sicherheit bei der Behandlung des Typ 2 Diabetes führt. Die Teilnehmer waren Hausärzte und Allgemeininternisten. Jeder der Ärzte sollte sich mit 30 Patienten mit Typ 2-Diabetes an der Studie beteiligen.

Vier Verfahren der Auswertung der Blutzucker-Messung wurden untersucht:

  1. Strukturierte Blutglukose-Selbstmessung
  2. Strukturierte Blutglukose-Selbstmessung und automatisiertes Entscheidungsinstrument
  3. Strukturierte Blutglukose-Selbstmessung, dazu eine strukturierte Schulung zur Auswertung
  4. Strukturierte Blutglukose-Selbstmessung, dazu automatisiertes Entscheidungs-instrument und strukturierte Schulung zur Auswertung.

Ergebnis: Insgesamt beteiligten sich 222 Ärzte. Es zeigte sich, dass die Anwendung einer strukturierten Blutglukose-Selbstmessung kombiniert mit einem automatischen Entscheidungsinstrument und / oder einer strukturierten Schulung die Ärzte besser in die Lage versetzen, das richtige Blutglukose-Muster zu erkennen und daraus die richtige therapeutische Entscheidung abzuleiten. Strukturierte Blutglukose-Messungen entweder mit einer strukturierten Schulung oder mit der automatischen Entscheidungshilfe ergaben ähnlich gute Ergebnisse.

Schlussfolgerungen: Die hier verwendete automatisierte Entscheidungshilfe ist für Ärzte insbesondere dann hilfreich, wenn eine umfangreiche Schulung zur Auswertung der Blutglukose-Selbstmessung nicht möglich ist. Dieses neue System zur Entscheidungsunterstützung kann in die Arztpraxen mit einem minimalen Training integriert werden.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quelle: H. W. Rodbard et al.: Use of an Automated Decision Support Tool Optimizes Clinicians´ Ability to Interpret and Appropriately Respond to Structured Self-Monitoring of Blood Glucose Data. Diabetes Care February 16, 2012.

 

Siehe auch:

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