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Verbesserte Behandlung des Diabetes mit Hilfe des Mobiltelefons

07.10.2011 Eine enge Verbindung zwischen Arzt und Patient trägt wahrscheinlich zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse bei. Dies wurde nun bei Patienten mit Typ 2-Diabetes getestet.

In einer randomisierten Studie wurde bei Patienten mit Typ 2-Diabetes untersucht, ob im Rahmen einer Hausarzt-Behandlung eine zusätzliche strukturierte Kommunikation per Mobiltelefon einen Vorteil erbringt. Insgesamt 26 Hausarztpraxen wurden einer von drei Behandlungsgruppen oder einer Kontrollgruppe zugeordnet. Dabei wurden 163 Patienten eingebunden und analysiert. Zielparameter waren der HbA1c-Wert im 1-Jahres-Verlauf sowie die von den Patienten berichteten Diabetes-Symptome wie Stress, Depression, Blutdruck und Blutfette. Über Mobiltelefon und Internet wurde ein Coaching-System eingerichtet und die Behandlungsentscheidungen unterstützt. Die Patienten erhielten eine automatisierte und sofortige Informationsübermittlung und Beratung, direkt als Antwort auf individuell analysierte Blutglukose-Werte und die Diabetes-Medikationen.

In der mit den oben genannten Mitteln umfassend behandelten Gruppe sank der HbA1c-Wert um 1,9%, während er in der Kontrollgruppe über 12 Monate hinweg nur um 0,7% sank. Bezüglich der anderen genannten Parameter ergaben sich keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

Schlussfolgerung der Autoren: Eine Kombination von mobilem Verhaltenscoaching mit Blutglukose-Daten, Lebensstilmaßnahmen und von den Patienten individuell analysierten Daten zur Selbstkontrolle sind offenbar sehr wirksam, wenn sie in Verbindung mit Evidenz-basierten Leitlinien für die Ärzte zur Verfügung gestellt werden.

Quelle:  Quinn CC et al.: Cluster-Randomized Trial of a Mobile Phone Personalized Behavioral Intervention for Blood Glucose Control. Diabetes Care. 2011 Sep; 34(9): 1934-1942.

 

Siehe auch:

Bessere Behandlungsergebnisse bei Diabetes
Diabetes-Beraterinnen verbessern die Behandlungserfolge bei Diabetes

 


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