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Lebensstil-Umstellung senkt Schlaganfall-Risiko bei Typ 2-Diabetes

31.05.2011 Es ist bekannt, dass eine Lebensstil-Umstellung mit Diät und körperlicher Aktivität die Diabetes-Einstellung wie auch Blutdruck und Fettwerte verbessert und damit das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall reduziert. Kann das auch alleine durch Medikamente erzielt werden? 

In der japanischen Diabetes-Complications-Study wurden 2.033 Menschen mit Typ 2-Diabetes im Alter von 40 bis 70 Jahren untersucht. Die eine Hälfte wurde konventionell behandelt und die andere Hälfte einer Lebensstil-Interventionsgruppe zugeordnet, bei der verschiedene Angebote für Diätberatung, andere Beratungsgespräche und körperliche Aktivität realisiert wurden. Nach 8 Jahren konnten die Daten von 1.304 Studien-Teilnehmern ausgewertet werden.

Es zeigte sich, dass zwischen den beiden Gruppen kein Unterschied bezüglich der Risikofaktoren Diabetes, Hypertonie, Blutfette und Raucher-Status vorlag. Dennoch zeigte sich in der Lebensstil-Interventionsgruppe eine signifikant niedrigere Rate von Schlaganfällen. Die Rate von koronarer Herzkrankheit, Retinopathie und Neuropathie war nicht unterschiedlich.

Kommentar: Die Studie zeigt, dass eine Lebensstil-Umstellung bei Menschen mit Diabetes positive Effekte hat. Diese gehen über die reine Beeinflussung von Blutzucker, Blutdruck und Cholesterin-Werten hinaus, die bekanntermaßen auch mit Medikamenten erzielt werden kann.

Quelle:  Sone H. et al: Long-term lifestyle intervention lowers the incidence of stroke in Japanese patients with type 2 diabetes: A nation wide multicentre randomised controlled trial (the Japan Diabetes Complications Study). Diabetologia 53: 419-428, 2010.

 

Siehe auch:

Blutdruck-Spitzen deuten auf ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko hin
Medikament zur Gewichtsreduktion fördert Herzinfarkt und Schlaganfall

 


Diabetes Editorial
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