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Stress bei der Arbeit verdoppelt Diabetesrisiko bei Frauen

11.01.2010 Was schon lange vermutet worden war, hat nun eine Studie aus England bestätigt: Andauernder psychosozialer Stress ist ein wesentlicher Risikofaktor für den Ausbruch eines Diabetes.

In einer prospektiven Analyse der in London (UK) durchgeführten sog. Whitehall II Studie wurden fast 6.000 Angestellte des Öffentlichen Dienstes zu Beginn der Studie und zu vier späteren Zeitpunkten über 15 Jahre hinweg mit dem oralen Glukosetoleranz-Test auf Diabetes untersucht. Der Stress bei der Arbeit wurde mit anerkannten psychologischen Testmethoden gemessen. Es zeigte sich, dass chronischer Stress am Arbeitsplatz bei Frauen, nicht jedoch bei Männern, mit einer Verdopplung des Diabetesrisikos verbunden ist.

Über die Erklärung für die Geschlechtsunterschiede kann nur spekuliert werden, da die Studie nicht auf die Analyse von Geschlechtsunterschieden ausgelegt war. Eine Erklärung könnte aber sein, dass ein größerer Anteil der untersuchten Frauen (35%) als Männer (5%) einen niedrigen Beschäftigungsstatus hatte.

Nach diesen neuen Daten muss nun auch der chronisch psychosoziale Stress bei der Arbeit als zusätzlicher Risikofaktoren für einen Typ 2 Diabetes gezählt werden.

Quelle: A. Heraclides, T. Chandola, D.R. Witte, E.J. Brunner: Psychosocial Stress at Work Doubles the Risk of Type 2 Diabetes in Middle-Aged Women. Evidence from the Whitehall II Study. Diabetes Care 32:2230-2235, 2009.

 

 

Siehe auch:
Kaffee und Tee: Präventive Wirkung bestätigt
Heilung des Diabetes im Frühstadium


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