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    Diabetes und Schwangerschaft
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    Diabetes und Schwangerschaft

    (07.04.2003) Noch vor 30 Jahren hat man einer Frau mit Diabetes von einer Schwangerschaft abgeraten. Dies jedoch hat sich grundlegend gewandelt durch den medizinischen Fortschritt. Aufgrund besserer Behandlungsmöglichkeiten kann heutzutage den meisten Frauen mit Diabetes grundsätzlich zugeraten werden, wenn der Wunsch nach einer Schwangerschaft besteht.

    Die Voraussetzung für eine Schwangerschaft bei Frauen mit Diabetes ist zunächst einmal eine optimale Blutzuckereinstellung, da es sonst nur schwer zu einer Empfängnis kommen kann. Aber auch für die Dauer der gesamten Schwangerschaft ist eine optimale Blutzuckereinstellung sehr wichtig, denn hierdurch werden die Risiken für Mutter und Kind reduziert. Kinder diabetischer Schwangerer entwickeln 3-4 mal häufiger als Kinder von Müttern ohne Diabetes Mißbildungen am Herzen, den Knochen oder den Nieren. Sie entstehen durch eine nicht ausreichend gute Blutzuckereinstellung in den ersten Wochen der Schwangerschaft.

    Daher sollte eine Schwangerschaft bei Frauen mit Diabetes geplant werden. Ist der Blutzucker dagegen erst im weiteren Verlauf der Schwangerschaft zu hoch, wird das Kind zu groß und zu dick. Dies führt bei der Geburt zu Komplikationen. Außerdem kann es bei schlecht eingestelltem Blutzucker in den letzten Schwangerschaftswochen häufiger zu Störungen der Organreifung und zum Kindstod kommen. Die Sterblichkeitsrate für Kinder von Frauen mit Diabetes liegt heutzutage bei 1-2%. Komplikationen für das Kind treten aber bei guter Diabeteseinstellung nur sehr selten auf.

    Als Risiken für Mütter mit Diabetes sind eine Neigung zu Fehlgeburten zu nennen, häufigere Harnwegsinfektionen und Nierenbeckenentzündungen, vorzeitige Wehentätigkeit sowie die Entwicklung eines Bluthochdruckes in der Schwangerschaft. Weiterhin sind Frauen gefährdet, bei denen bereits Spätschäden des Diabetes wie z.B. Nierenschäden, Augenhintergrunds-veränderungen oder ein erhöhter Blutdruck vorliegen. Bei diesen Schwangeren sind Durchblutungsstörungen des Mutterkuchens häufiger. Hierdurch können sich ernsthafte Schäden beim Kind entwickeln, es kommt eventuell zu klein und zu früh auf die Welt.

    Aber auch die Mütter sind stärker gefährdet, denn die schon bestehenden Spätschäden können schneller fortschreiten. Aus diesem Grund sollte bei Frauen mit Diabetes der Blutdruck, die Nierenfunktion und der Augenhintergrund vor einer geplanten Schwangerschaft untersucht werden. Die alleinige Messung der mittleren Blutzuckereinstellung über die letzten 3 Monate mit dem sog. HbA1c-Wert genügt also nicht. Um eine optimale Blutzuckereinstellung während der Schwangerschaft zu erreichen, ist es nötig, 4-6 mal täglich Blutzucker zu messen und ebensohäufig Insulin zu injizieren je nach gemessenem Wert. Die Dosisanpassungen erfolgen normalerweise durch die Schwangere selbst. Die Dosierung des Insulins ist nicht immer einfach, denn der Insulinbedarf ändert sich im Verlauf einer Schwangerschaft bis zur Entbindung. Während der ersten drei Schwangerschaftsmonate ist der Bedarf unverändert oder sogar niedriger als zuvor.

    Dann aber steigt er in der Regel stark an, da die Insulinempfindlichkeit des Körpers durch die Schwangerschafthormone herabgesetzt wird. Der Insulinbedarf kann sich bis zur Entbindung manchmal sogar verdoppeln. Auch bei Frauen mit Diabetes wird eine natürliche Geburt zum errechneten Termin angestrebt. Sollten sich aber Zeichen für eine Gefährdung von Mutter oder Kind ergeben, so kann - wie es auch bei Frauen ohne Diabetes üblich ist - ein Kaiserschnitt nötig sein. Die Entbindung sollte in einem Krankenhaus mit angeschlossener Kinderklinik erfolgen; bei der Entbindung sollte ein Kinderarzt anwesend sein. Im Verlauf der gesamten Schwangerschaft und Geburt ist eine spezialisiert diabetologisch-internistische und diabetologisch-gynäkologische Betreuung dringend zu empfehlen.

    Viele Frauen mit Diabetes befürchten, daß ihr Kind auch einen Diabetes entwickeln könnte. Tatsächlich aber entsteht bei nur 2-5 von 100 Kindern diabetischer Mütter später ein Diabetes mellitus. Das Auftreten eines späteren kindlichen Diabetes mellitus hängt nicht mit der Stoffwechseleinstellung während der Schwangerschaft zusammen, sondern ist erblich bedingt.


    Dr. med. Jutta Meinhold; Prof. Dr.med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf

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