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    Sport kann Freude machen - zur Bedeutung körperlicher Tätigkeit in der Diabetesbehandlung
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    Sport kann Freude machen - zur Bedeutung körperlicher Tätigkeit in der Diabetesbehandlung

    (21.02.2000) Es ist offensichtlich, dass abhängig von der Art der Einstellung gegenüber und dem Grad der Gewöhnung an Sport positive oder negative Effekte für Körper, Seele und Geist resultieren. Praktisch jeder Mensch, ob gesund oder krank, kennt bestimmte negative Gefühle nach angespannter sportlicher oder körperlicher Betätigung: Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Müdigkeit, Schwitzen, Kurzatmigkeit, evtl. Gliederschmerzen. Demgegenüber berichten Menschen, die immer körperlich aktiv sind oder regelmäßig Sport treiben, von positiven Auswirkungen: Freude, Entspannung, Wohlbefinden, Wärmegefühl, Steigerung des Selbst- und Körperbewußtseins, Fitnessgefühl.

    Sport - Auswirkungen: Freude, Entspannung & Gesundheit

    Für den Diabetiker ist dieses Thema vor allem deshalb relevant, weil Sport neben Insulinzufuhr und Diät einen der wichtigen Eckpunkte einer effektiven Diabetesbehandlung darstellt. Zwischenzeitlich gibt es eine Reihe von Untersuchungen, die eindeutig die positiven Auswirkungen sportlich-körperlicher Aktivität für den Diabeteskranken belegen. So weiß man z.B., dass sportliches Training in der Regel mit einer Verbesserung der Glucosetoleranz (Zuckerverwertung) und einer Erhöhung der Insulinsensibilität einhergeht. Letzteres heißt konkret, dass bei sportlicher Betätigung ein verminderter Insulinbedarf resultiert.

    Während nun allerdings bei Typ-1 -Diabetikern Sport zur Herstellung einer ausgeglichenen Stoffwechsellage nicht ausreichend ist, sieht es bei Typ-2-Diabetikern anders aus: Bei ihnen, die meist auch noch mit Übergewicht zu tun haben, kann sportliches Tun auch eine Harmonisierung der Stoffwechselstörung bewirken. Auch im Sinn einer gesundheitsförderlichen Gewichtsreduktion, einer Senkung überhöhter Blutfettwerte (vor allem des Cholesterinspiegels), einer Normalisierung des Blutdrucks und einer Vorbeugung gegen die gefürchteten, weil häufig auftretenden Spätkomplikationen der Diabeteserkrankung (vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen) erweist sich regelmäßiges sportliches Training als äußerst nutzbringend. Ganz abgesehen von den genannten spezifischen Folgen von Sport für Diabeteskranke, kann man von vielen weiteren positiven allgemeineren Auswirkungen auf den körperlich-seelischen Zustand ausgehen. Dies gilt uneingeschränkt für beide Diabetes-Typen. Insgesamt wirkt sportliche Betätigung im Sinne eines Ausgleichs zwischen dem Maximum an seelischer Belastung und dem Minimum an körperlicher Belastung, die der moderne Mensch heute verkraften muß. Körperlich wird die gesamte Leistungsfähigkeit gefördert; Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit werden gesteigert. Berichte über subjektive Beschwerden, die oft mit einer ängstlich übertriebenen Selbstbeobachtung einhergehen, nehmen deutlich ab. In psychischer Hinsicht führt sportliche Aktivität zu vermehrtem Wohlbefinden und zu einer Verringerung von Angst und Depressivität. Daneben wird das Selbstbild und Selbstbewußtsein positiv beeinflußt.

    Auch die durch Sport angestrebte und erreichte Förderung von Kontakt und Geselligkeit mit anderen Menschen ist eine günstige Auswirkung, die einer Absonderung oder gar Vereinsamung des kranken Menschen entgegenwirkt und insbesondere auch dem jungen Diabetiker Gefühle der sozialen Zugehörigkeit und Anerkennung verschafft. Es ist somit keineswegs übertrieben, Sport als eine wichtige Möglichkeit zur Steigerung der Lebensqualität und zur Erreichung von Selbstverwirklichung zu betrachten.

    Für das Thema Diabetes und Sport ist die Unterscheidung von Typ-1 Diabetes (insulinpflichtigem Jugendlichendiabetes) und Typ-2-Diabetes (primär nicht insulinpflichtigem Erwachsenendiabetes) wichtig. Vor allem für Typ-l -Diabetiker kann nämlich körperliche Belastung zu gewissen Problemen führen. Das Hauptproblem besteht darin, dass es bei mangelnder Vorsorge oder Gegensteuerung zu einem gefährlichen Absinken des Zuckerspiegels im Organismus kommen kann. Dies ist deshalb der Fall, weil neben der durch die übliche Insulindosis bewirkten Blutzuckerreduktion durch die sportbedingte Muskelarbeit eine zusätzliche Blutzuckersenkung herbeigeführt wird.
    Darüberhinaus hemmt das Insulin die bedarfs- gerechte Glukoseproduktion der Leber. Als vorbeugende Maßnahmen gegen eine drohende Unterzuckerung bei Sport muß man die Insulindosis erniedrigen und/ oder die Kohlenhydratzufuhr steigern. Ein völliger Verzicht auf Insulin ist allerdings zu vermeiden, da bei einem extremen Insulinmangel sportliche Aktivität nicht zu einer Senkung sondern zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führt. Mittels sportlicher Tätigkeit läßt sich zwar Insulin einsparen, keinesfalls aber völlig ersetzen.

    Voraussetzung für das Sporttreiben von Typ-l-Diabetikern ist eine genaue Abstimmung von:
    (a) Insulindosis,
    (b) Art, Menge und Zeitpunkt der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
    (c) Art, Intensität und Dauer der körperlichen Belastung.

    Um dazu zu gelangen, sind über längere Zeit systematische Kontrollen vor allem der Blutzuckerwerte unmittelbar vor und nach dem Sport sowie etwa zwei bis drei Stunden nach dessen Beendigung unbedingt notwendig. Es versteht sich von selbst, dass hierbei die Beratung durch den behandelnden Arzt von ausschlaggebender Bedeutung ist. In keinem Fall sollte Sport ausgeübt werden bei schlechter Diabeteseinstellung, also hohen Blutzuckerwerten und positivem Azetonnachweis im Urin. Auch bei einem sog. Brittle-Diabetes mit einer ausgeprägt instabilen Stoffwechsellage sollte kein Sport betrieben werden. Grundvoraussetzung für die Aufnahme eines sportlichen Trainings ist immer ein gut eingestellter, stoffwechselmäßig stabiler Diabetes.
    Die genannten Einschränkungen hinsichtlich sportlicher Tätigkeit gelten nicht für Typ-2-Diabetiker, denen körperliche Aktivität praktisch uneingeschränkt anzuraten ist. Nach einer vorausgehenden ärztlichen Untersuchung und bei ärztlicher Überwachung eines durch speziell Ausgebildete durchgeführten Sporttrainings sind die bereits oben genannten diversen positiven Auswirkungen zu erwarten. Diese sind oft so weitgehend, dass sie sogar eine ansonsten notwendige Medikation ersetzen können.

    Für Diabetiker (vor allem des Typ 1), die aktiv Sport betreiben wollen, gilt: Vor, während und nach der Sportausübung ist genaueste Selbst- und Fremdbeobachtung äußerst wichtig.

    Neben den schon erwähnten Kontrollen, die zu einer ausgeglichenen Bilanz zwischen Blutzuckerspiegel, Insulindosis, Kalorienaufnahme und Belastungsgrad führen, ist hier vor allem die Registrierung möglicher Symptome einer Unterzuckerung, die zum hypoglykämischen Schock führen kann, zu nennen.
    Neben der unabdingbaren Fremdkontrolle durch den Arzt kann sich auch, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, eine während der Sportausführung stattfindende Beachtung möglicher Alarmsignale durch den Übungsleiter, den Trainer oder auch andere Sportteilnehmer als sinnvoll erweisen. Eine entsprechende Aufklärung von Seiten des Diabetespatienten vorausgesetzt, können dann sofortige geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Eine vernünftige, nicht übertriebene Rücksichtnahme auf die besondere Situation des sportlich aktiven Diabetikers gewährleistet eine erfolgversprechende und reibungslose Teilnahme am Sport.

    Nach all dem stellt sich nun die Frage nach den für Diabetiker geeigneten Sportarten. Als grundsätzlich geeignet können alle Sportarten gelten, die das Herz-Kreislauf-System und den Atmungsapparat besonders beanspruchen. An erster Stelle ist hier der Dauerlauf (Jogging) zu nennen. Auch Schwimmen, Gymnastik, Radfahren, Ballspiele, Bergsteigen, Skilaufen und Krafttraining bieten ansprechende Belastungsmöglichkeiten. Andere Sportarten sind ebenfalls geeignet, sofern sie mit ausreichender Intensität und Ausdauer betrieben werden.
    Extremsportarten mit höchster Beanspruchung sowie Hochleistungssport können für den Durchschnittsdiabetiker wegen damit verbundener besonderer Risiken nicht durchgängig empfohlen werden, auch wenn es bekanntlich manche Hochleistungssportler trotz Diabetes zu sportlichen Höchstleistungen brachten. Gegen jede sportliche Betätigung spricht die Existenz bestimmter diabetischer Folgeschäden, wie Netzhauterkrankungen mit Blutungsneigung und der sog. diabetische Fuß mit Verletzungs- und Infektionsrisiko.

    Zusammenfassend seien die folgenden Tips für sporttreibende Diabetiker genannt:

    • Beginnen Sie Ihr Training langsam und steigern Sie dann stufenweise;
    • wählen Sie Sportarten mit ansprechender Belastung (hinsichtlich Ausdauer und Intensität);
    • stellen Sie sich ein systematisch aufgebautes Trainingsprogramm (mit Anwärmphase, Trainingsphase und Abkühlphase) zusammen;
    • treiben Sie regelmäßig, möglichst täglich Sport;
    • wählen Sie eine bestimmte, gleichbleibende Tageszeit;
    • treiben Sie möglichst Sport in der Gruppe.

    Bei Aufnahme und konsequenter Durchführung eines Sporttrainings gelangt auch der Diabetiker über die bloße Beschwerdefreiheit hinaus zu Fitness und Wohlbefinden. Er erfährt eine merkliche Harmonisierung seines körperlich-seelischen Zustandes und eine wesentliche Verbesserung der gesamten Lebensqualität.

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