zum Anfang der Navigation (Tastenkürzel mit: Zugangstaste + n)zum Anfang der Hauptseite (Tastenkürzel mit: Zugangstaste + 5)zum Anfang der unteren Navigation (Tastenkürzel mit: Zugangstaste + 8)

Text: kleiner | normal | größer | invertieren

Kontakt | Übersicht | drucken

Anfang der Navigation
Level 1:Was ist Diabetes?
Level 1:Erkennen
Level 1:Behandeln
Level 1:Teste Dich selbst!
Level 1:Leben mit Diabetes
Level 1:Mitmachen – Die Service Ecke
Level 1:Forschung
Ende der Navigation
Artikel: Suchen & Finden

Artikel: Wir über uns
  • aktuell
  • qualitätsgesichert
  • unabhängig
  • Artikel: Risikotest

    Testen Sie selbst Ihr Diabetes Risiko!

    Termine  Termine
      Newsletter
    52 Experten  52 Experten
    Links  Links
    Archiv  Archiv
    Ende der linken Spalte
    Blutdrucksenkendes Medikament schützt die Nieren
    Startseite » Archiv
    Anfang der Hauptseite

    Blutdrucksenkendes Medikament schützt die Nieren

    (14.01.2002) In Deutschland müssen mehr als 8000 Diabetiker aufgrund ihrer diabetischen Nierenerkrankung zur künstlichen Blutwäsche (Dialyse). Diese Zahl nimmt stetig zu. Ursache hierfür ist u.a. das bei Diabetikern häufig in kleinen Mengen auftretende Eiweiß im Urin (Mikroalbuminurie), das das Erkrankungsrisiko der Nieren etwa 10-20fach erhöht.

    Auf der Suche nach Lösungen für eine Vorbeugung der diabetischen Nierenerkrankung werden neben der Blutdrucksenkung besonders spezielle blutdrucksenkende Mittel erforscht (Renin-Angiotensin-beinflussende Substanzen), die blutdruckunabhängig vor einer diabetischen Nierenerkrankung schützen sollen.

    In diesem Zusammenhang wurde bereits gezeigt, dass das Fortschreiten einer bestehenden diabetischen Nierenerkrankung bei Typ 1 Diabetikern mit kleinen Mengen Eiweiß im Urin (Mikroalbuminurie) durch eine Behandlung mit ACE-Hemmern verzögert werden kann (2). Die Ergebnisse bisheriger Studien mit Typ 2 Diabetikern konnten dies bisher nicht bestätigen.

    Eine internationale Studiengruppe konnte nun kürzlich mit der IRMA-2-Studie innerhalb des PRIME-Studienprogramms einen nierenschützenden Effekt des AT1-Blockers Irbesartan (blutdrucksenkende Substanz) für Typ 2 Diabetiker mit geringen Mengen Eiweiß im Urin (Mikroalbuminurie) zeigen. Dieser Effekt war unabhängig von den bekannten blutdrucksenkenden Eigenschaften von Irbesartan.

    In dieser Studie wurden 590 Typ 2 Diabetiker mit Bluthochdruck und dauerhaft geringen Mengen Eiweiß im Urin in drei Gruppen (150 mg oder 300 mg Irbesartan täglich oder Scheinmedikament) eingeteilt. Diabetiker mit einer Indikation für ACE-Hemmer oder Angiotensin2-Rezeptor-Antagonisten sowie mit nichtdiabetischer Nierenerkrankung waren von der Studie ausgeschlossen. Die Diabetes-Therapie der Teilnehmer wurde wie vorbestehend fortgeführt; eine Salz- oder Proteinbeschränkung wurde nicht eingeführt. Andere blutdrucksenkende Medikamente außer ACE-Hemmer, andere AT1-Blocker und Kalzium-Antagonisten (vom Dihydropyridin-Typ) wurden nach Bedarf als Zusatzmedikation zugelassen, um den Zielblutdruck von 135/85 mmHg in allen drei Gruppen zu erreichen.

    Während des 24-monatigen Beobachtungszeitraums bekamen ca. 15 % der 201 Mitglieder der Scheinmedikament-Gruppe eine diabetische Nierenerkrankung (Albuminurie oberhalb von 200µg/min, wobei der Anstieg vom Ausgangswert 30% betragen musste). In der Gruppe mit 150 mg Irbesartan waren dies nur 9,7% und in der Gruppe mit 300 mg Irbesartan nur 5,2%. Dies entspricht in der Gruppe mit 300mg Irbesartan einer bedeutenden Verringerung des relativen Risikos gegenüber der Placebogruppe von 70% (p<0,001), während diese Verringerung mit 39% in der Gruppe mit 150 mg Irbesartan (p=0,08) nicht bedeutend war.

    Der Blutdruck war in allen drei Gruppen am Ende des Beobachtungszeitraumes praktisch identisch, wobei die Vorgabe gleicher Blutdruckprofile in den drei Gruppen erreicht war.

    Der AT1-Blocker ist zur Therapie von Typ 2 Diabetikern mit Bluthochdruck zu empfehlen, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass die Blutdrucksenkung in keiner bisherigen Nieren-Studie solch niedrige Werte erreicht hat. Die Zulassung für die Indikation "Diabetische Nierenerkrankung" bei Typ 2 Diabetikern mit Bluthochdruck wurde aufgrund der Ergebnisse des PRIME-Studienprogramms sowohl bei der U.S.amerikanischen als auch bei der europäischen Zulassungsbehörden (FDA und EMEA) beantragt.
    Weiterführende Studien werden dann in Zukunft Schlüsse zulassen, ob eine Irbesartan-Therapie zur Vermeidung einer diabetischen Nierenerkrankung bei Typ 1 und Typ 2 Diabetikern auch ohne vorbestehende Hypertonie sinnvoll sein könnte und Auswirkungen auf die Mortalität hat.

    Um frühzeitig eine Behandlung beginnen zu können, ist neben der Blutdruckmessung außerdem von großer Bedeutung, stark gefährdete Diabetiker durch eine routinemäßige Urin-Messung (Albumin-Exkretionsrate) zu finden. Dies geschieht bisher auch in Deutschland nur unzureichend. Auch aus diesem Grunde sind in Deutschland z.Z. bereits mehr als die Hälfte aller Patienten mit künstlicher Blutwäsche Diabetiker. Im Sinne der Patienten sollte diese Urinbestimmung (Albuminexkretion) zur Routinediagnostik bei Diabetikern zählen.


    Dr. med. Melanie Stapperfend, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum; Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf

    Quellen: (1) Parving et al.,2001,N Eng J Med 345:870-878
    (2) Lewis et al., 1993, N Eng J Med 326:1456-1462

    Ende der Hauptseite
    Anfang der unter Navigation

    Start | Nutzungsbedingungen | Übersicht | Termine | Archiv | 52 Experten | Links | Hilfe | Kontakt | Impressum | Seiteninhalt drucken

    © 2008 Diabetes-Deutschland.de

    zum Seitenanfang