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    Effektivität von Sibutramin - ein Segen für übergewichtige Typ 2 Diabetiker?
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    Effektivität von Sibutramin - ein Segen für übergewichtige Typ 2 Diabetiker?

    (29.09.2003) Übergewicht ist wahrscheinlich der treibende Faktor für Insulinresistenz, Typ 2 Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen, also für die zentralen Merkmale des sogenannten Metabolischen Syndroms. Durch Gewichtsabnahme kann das Risiko für das Auftreten eines Diabetes deutlich reduziert werden und stellt damit gleichzeitig die beste Vorbeugung für diabetische Folgeerkrankungen zum Beispiel an den Augen, Nerven und Nieren dar.

    Untersuchung bei Übergewicht

    Beim Metabolischen Syndrom können nicht nur der Diabetes, sondern auch Insulinresistenz (Insulinwirkung an der Zelle reduziert), Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen durch eine Gewichtsabnahme gut beeinflusst werden. Es stellte sich die Frage, ob und in welchem Ausmaß dies durch die Einnahme des neuen Wirkstoffes Sibutramin (Handelsname: Reductilâ) unterstützt werden kann.

    Sibutramin wirkt im zentralen Nervensystem, indem es Sättigungsgefühle auslöst. Bekannte Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Verstopfung und Schlaflosigkeit. Zudem konnte eine Erhöhung der Herzfrequenz festgestellt werden.

    Studienaufbau

    In der im Folgenden beschriebenen Studie (randomisiert, prospektiv, plazebokontrolliert, mulicenter doppelblind) wurde untersucht, welche Effekte Sibutramin auf den Stoffwechsel und auf das Herz-Kreislauf-System bei übergewichtigen Typ 2 Diabetikern hat, die mit dem blutzuckersenkenden Medikament Meformin behandelt werden. Eingeschlossen wurden 85 Männer und 109 Frauen, von denen 68 Studienteilnehmer täglich 15 mg Sibutramin, 62 Studienteilnehmer 20 mg Sibutramin und 64 ein Scheinmedikament erhielten. Es gab keine bedeutsamen Unterschiede bezüglich Alters- und Geschlechtsverteilung, Diabetesdauer, Dosis oder Dauer der Metformintherapie.

    Studienergebnisse

    In der Placebogruppe verloren immerhin 12% der Patienten mehr als 5% an Gewicht, keiner verlor jedoch über 10%. 19% nahmen über 2 kg Gewicht zu. Ein systolischer Blutdruckanstieg (>10 mmHg) fand sich bei 21%, ein Herzfrequenzanstieg (>10 Schläge/min) bei 17%.
    In der mit 15 mg Sibutramin pro Tag behandelten Gruppe fiel das Gewicht um durchschnittlich 5,3 kg in sechs Monaten und blieb dann konstant. Bei 36% trat ein Blutdruckanstieg und bei 41% ein Herzfrequenzanstieg auf. Ein Patient nahm über 2 kg an Gewicht zu.

    In der mit 20 mg Sibutramin pro Tag behandelten Gruppe sank das Gewicht durchschnittlich um 8 kg vom achten Monat an bis zum Studienende. 29% hatten einen Blutdruckanstieg, 44% einen Herzfrequenzanstieg. Kein Patient nahm über 2 kg an Gewicht zu.

    Unterm Strich verloren 46% in der 15-mg-Sibutramingruppe und 65% in der 20-mg-Sibutramingruppe mehr als 5% an Gewicht. 14% der Untersuchten, die mit 15 mg Sibutramin und 27% der Patienten, die mit 20 mg Sibutramin behandelt wurden, konnten sogar über 10% an Gewicht verlieren.

    Interessanterweise ergaben sich jedoch keine bedeutenden Unterschiede bezüglich HbA1c-Wert, Fettsäurewerten und der benötigten Metformindosis zwischen den Gruppen. Lediglich die Blutdruckerhöhungen und Herzfrequenzanstiege waren im Vergleich zur Kontrollgruppe statistisch bedeutend.

    Betrachtet man aber isoliert alle Studienteilnehmer, bei denen eine Gewichtsreduktion von über 5% festgestellt werden konnte, so verbesserte sich der HbA1c-Wert in dieser Gruppe um 0,7%, die Cholesterin-HDL-Fraktion um 8%, die Triglyzeride sanken um 0,3 mmol/l. Bei den Patienten, die über 10% an Gewicht verlieren konnten, verbesserte sich der HbA1c-Wert um 1,2% und die Cholesterin-HDL-Fraktion um 16%. Die Triglyzeride sanken um 0,8 mmol/l. 37% der Patienten hatten jedoch auch einen systolischen Blutdruckanstieg von über 5%.

    Mit einer Behandlung durch Sibutramin konnten fast 20% der Patienten ihr Gewicht um mehr als 10% und 55% der Patienten ihr Gewicht um 5% reduzieren. Sibutramin kann daher als ein potentes ergänzendes Medikament zur Behandlung von Typ 2 Diabetikern mit Übergewicht angesehen werden, falls diese darauf ansprechen,was durch eine Gewichtsabnahme um 5% reduziert wird. Dies sollte nach 3-4 Monaten beurteilt werden.
    Kritisch ist anzumerken, dass unter oralen Antidiabetika vergleichbare Verbesserungen der Glukosestoffwechsellage erzielbar sind. Zudem konnten mit Sibutramin nach 6-9 Monaten keine weiteren Gewichtsreduktionen mehr gezeigt werden. Aufgrund der Daten aus anderen Studien ist davon auszugehen, dass es nach Absetzen der Medikation zu einer erneuten Gewichtszunahme kommen wird. Schließlich konnte auch in dieser Studie ein Puls- und Blutdruckanstieg unter der Therapie mit Sibutramin beobachtet werden. Gerade für Diabetiker, die per se ein deutlich erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse haben, ist dies eine nicht unbedenkliche Nebenwirkung.


    Urs Lichtenauer, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum
    Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf

    Quelle: McNulty SJ, Ur E, Williams G; Multicenter Sibutramine Study Group. A randomized trial of sibutramine in the management of obese type 2 diabetic patients treated with metformin. Diabetes Care. 2003 Jan;26(1):125-31.

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