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    Hinweise auf Amyloid-Ablagerungen in transplantierten Inselzellen
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    Hinweise auf Amyloid-Ablagerungen in transplantierten Inselzellen

    (02.10.2008) Seit mehr als 30 Jahren wird die Transplantation von Inselzellen als Behandlungsmöglichkeit für Typ 1 Diabetiker diskutiert und erforscht. Ein Problem, das bisher nicht gelöst werden konnte, ist die zeitlich begrenzte Leistungsfähigkeit der Spenderzellen. Wissenschaftler aus Schweden haben jetzt einen möglichen Grund identifiziert: Die Forscher um die Zellbiologin Gunilla T. Westermark fanden krankhafte Eiweißablagerungen, die den Untergang der insulinproduzierenden Zellen beschleunigen.

    Insel der Bauchspeicheldrüse mit Betazellen
    Insel der Bauchspeicheldrüse
    mit Betazellen
    Foto: DDZ

    Bei der Inselzelltransplantation werden Pankreas-Inseln aus der Bauchspeicheldrüse von Organspendern isoliert und bei den Empfängern über einen Katheter in die Vene, die zur Leber führt, übertragen. Die gesamte Prozedur findet bei lokaler Betäubung statt. Die transplantierten Inselzellen sollen sich im Maschenwerk der Leber verteilen, um von dort aus die Hormone Insulin und dessen Gegenspieler Glukagon zur Blutzuckerregulation herzustellen und an die Blutbahn abzugeben. Ein Hauptziel dieser Behandlungsmethode ist es, dass sich der betroffene Typ 1 Diabetiker kein Insulin mehr spritzen muss.

    Ob, wann und in welchem Umfang die Inselzelltransplantation in der Zukunft praxistauglich wird, ist jedoch nach wie vor unklar, denn die Methode zeigt bisher nur begrenzte Wirkungen. Zunächst lässt sich der Insulinbedarf zwar senken und viele Patienten werden vorübergehend insulinunabhängig. Nach 1 bis 2 Jahren nimmt die Leistung der übertragenen Spenderzellen aber meist deutlich ab und die Patienten müssen früher oder später wieder Insulin spritzen.

    Wissenschaftler von der Linköping Universität und der Uppsala Universität in Schweden sind jetzt erstmals einer möglichen Ursache für die nachlassende Wirksamkeit der Spenderzellen auf die Spur gekommen. In Versuchen mit Mäusen hatten die Forscher bereits in der Vergangenheit festgestellt, dass es im Laufe der Zeit zur Amyloid-Bildung in den transplantierten Inselzellen kommt. Als Amyloide bezeichnet man bestimmte Ablagerungen von Eiweißen, die zu einem geringeren Anteil mit Stärkemolekülen untermischt sind. Heutzutage weiß man, dass die Amyloid-Bildung an der Zerstörung und dem Untergang von Zellen beteiligt ist.

    In der aktuellen Untersuchung konnten Gunilla T. Westermark und ihre Kollegen solche Amyloide nun auch beim Menschen nachweisen. Bei einem Typ 1 Diabetiker, der mehrfach eine Inselzelltransplantation erhalten hatten, fanden die Forscher nach einigen Jahren ausgeprägte Amyloid-Depots in den insulinproduzierenden Spenderzellen: Insgesamt wiesen rund 43 Prozent der untersuchten Inselzellen entsprechende Amyloid-Klumpen auf.

    Für die Wissenschaftler bedeutet diese Entdeckung einen wichtigen Fortschritt. Ihre Hoffnung ist es, in der Zukunft Möglichkeiten zu finden, um die Amyloid-Bildung im insulinproduzierenden Gewebe zu unterdrücken und so den Erfolg bei der Inselzelltransplantation zu erhöhen.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Westermark GT, Westermark P, Berne C et al. Widespread amyloid deposition in transplanted human pancreatic islets. N Engl J Med 2008; 359: 977-9.

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