Diabetes Deutschland

 

Zahlen aus Deutschland

Nach den Zahlen des Deutschen Gesundheitssurvey vom Jahre 2012 haben in Deutschland 7,2% der Bevölkerung einen bekannten Diabetes und zusätzlich 2,1% einen unentdeckten Diabetes (insgesamt 9,3%). Diese Zahl basiert auf einer repräsentativen nationalen Bevölkerungsstichprobe im Alter von 18-79 Jahren.

Basierend auf Berechnungen bei Versicherten der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und Hochrechnung auf ganz Deutschland gab es im Jahre 2009 8,0 Millionen behandelte Diabetesfälle, entsprechend 9,7% der Bevölkerung. Das entspricht einem Anstieg von 49% gegenüber dem Jahr 2000 (5,4 Millionen Fälle, entsprechend 6,5% der Bevölkerung). Die höchsten Steigerungsraten zeigen sich bei den über 60-jährigen. Bei der Hochrechnung der AOK-Daten auf Deutschland werden die Zahlen wahrscheinlich überschätzt, denn im Vergleich zu den anderen gesetzlichen Krankenkassen ist die Diabetesprävalenz bei AOK-Versicherten sehr viel höher als bei anderen Kassen. In der Gruppe der über 65-jährigen sind in Deutschland schätzungsweise zwischen 16 und 23% von einer Diabeteserkrankung betroffen. Über die Hälfte aller Diabetiker sind über 65 Jahre alt

Verteilung auf verschiedene Diabetesformen

90% der Diabetespatienten in Deutschland haben einen Typ-2-Diabetes und knapp 5% einen Typ-1-Diabetes. Die anderen sind Fälle von Schwangerschaftsdiabetes und sonstige Diabetesformen. Darüber hinaus gibt es jedoch eine nicht unerheblich Dunkelziffer unentdeckter Fälle von Typ- 2- Diabetes, die nach bevölkerungsbasierten Untersuchungen aus der Region Augsburg (KORA-Surveys) zumindest in der Altersgruppe zwischen 35 und 74 Jahren einen Anteil von fast 50% unentdeckter Fälle ausmacht.

Diabetes in der Schwangerschaft

Nach den Erhebungen der Bundesauswertung für Schwangerschaften wurden in Deutschland im Jahr 2011 insgesamt 639.022 Geburten in 785 Kliniken registriert. Dies waren 99,7% aller Geburten in Deutschland. Dabei wurde bei 6.500 Frauen (1%) ein schon vor der Schwangerschaft bestehender Diabetes (präkonzeptioneller Diabetes) festgestellt und bei zusätzlichen 28.177 Frauen ein Diabetes, der erstmals in der Schwangerschaft diagnostiziert wurde (Gestationsdiabetes). Seit dem Jahr 2002 haben sich die Fälle von präkonzeptionellem Diabetes (damals 3287) verdoppelt und die Fälle von Gestationsdiabetes (damals 8.806) verdreifacht.

Regionale Unterschiede

Innerhalb von Deutschland gibt es erhebliche regionale Unterschiede in der Diabeteshäufigkeit. Nach Untersuchungen des DIAB-CORE Verbundes aus dem Jahre 2012 hatten z.B. in Halle 12% der Menschen im Alter zwischen 45-74 Jahren einen Diabetes, während in der Region Augsburg die Prävalenz in dieser Altersgruppe mit 5,8% nur halb so hoch war. Bei schwachem Sozialstatus steigt das Diabetesrisiko. In der o.g. DIAB-CORE Studie wurde auch eine deutliche Abhängigkeit der Diabetesprävalenz von wirtschaftlichen Faktoren wie z.B. der Arbeitslosenzahl und der finanziellen Situation der Gemeinden beschrieben.

Neuerkrankungsrate

Die auf Deutschland standardisierte Neuerkrankungsrate beträgt im Alter zwischen 55 und 74 Jahren 15,5 Fälle pro 1.000 Personenjahre (PJ); die Rate ist in beiden Geschlechtern deutlich unterschiedlich: bei Männern 20,2 pro 1.000 PJ, bei Frauen 11,3 pro PJ. Des entspricht ca. 270.000 Neuerkrankungen pro Jahr in der älteren deutschen Bevölkerung.

Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Diabetiker in den nächsten 10-20 Jahren deutlich ansteigen wird. Nach aktuellen Prognoseberechnungen aus dem Deutschen Diabetes-Zentrum von 2012 ergibt sich für das Jahr 2030 in Deutschland allein in der Altersgruppe der 55-74jährigen gegenüber heute ein Anstieg um etwa 1,5 Millionen Personen mit Diabetes. Der deutlichste Zuwachs ist mit fast einer Million Personen (+79%) bei Männern zu verzeichnen. Bei Frauen ergibt sich ein Anstieg um etwas mehr als 0,5 Millionen (+47%).

Die erhebliche Zunahme der Erkrankungszahlen wird vor allem auf folgende Faktoren zurückgeführt:

  • *Die drastische Zunahme von Übergewicht und Fettsucht
  • *Der vermehrte Konsum von „Junk Food“ bzw. von Nahrungsmitteln mit geringem Nährwert und einem hohen Kaloriengehalt
  • *Immer weniger körperliche Aktivität. Laut Umfrage-Ergebnissen sind nur 13% der Deutschen mindestens viermal pro Woche eine halbe Stunde körperlich aktiv
  • *Die Lebenserwartung steigt weiter an

Von den für Deutschland prognostizierten Zuwächsen bis 2030 könnten 210.000 (21%) Diabetesfälle bei Männern und 160.000 Fälle bei Frauen (31%) vermieden werden.

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