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Schwerpunkt: Endokrinologie / Diabetologie

Stoffwechselentgleisung


Definition:
Unter einer Stoffwechselentgleisung werden starke Schwankungen von Stoffwechselparametern außerhalb der physiologischen Grenzwerte verstanden, wie z. B. Azidose für die Übersäuerung des Blutes oder Alkalose für den vermehrten Alkaligehalt des Blutes. Physiologische Grenzen bestimmter Parameter können individuell sehr unterschiedlich sein. Eine Stoffwechselentgleisung im Sinne einer Hyperglykämie (erhöhte Blutglukosewerte) oder Hypoglykämie (Unterzuckerung) kann unter verschiedenen Umständen entstehen. Extremformen der diabetischen Stoffwechselentgleisung sind die Ketoazidose, die bis zum ketoazidotischen Koma führen kann, sowie das hyperosmolare Koma und der hypoglykämische Schock (schwere Unterzuckerung mit Bewusstlosigkeit).

Häufig führen Symptome einer hyperglykämischen Stoffwechselentgleisung zur Erstdiagnose eines Diabetes mellitus. Hypoglykämische Zustände sind beim Diabetes meist durch Therapiefehler bedingt, am häufigsten bei Insulintherapie. Eine Hypoglykämie kann jedoch auch bei verschiedenen Erkrankungen spontan auftreten wie z.B. bei einem Insulinom (insulinproduzierender Tumor), einer Hypophysenvorderlappeninsuffizienz oder einem Morbus Addison.

Autor:  Professor Dr. med. W.A. Scherbaum
Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie
des Universitätsklinikums Düsseldorf

Quelle: www.stoffwechselentgleisung.de