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Ist eine Aspirintherapie bei Diabetes sinnvoll?

26.01.2010 Bei Patienten, die einen Herzinfarkt durchgemacht haben, kann durch die Einnahme von Aspirin das Risiko für einen erneuten Infarkt (Reinfarkt) vermindert werden. Auch viele Patienten mit Diabetes nehmen Aspirin, weil bisher angenommen wurde, dass damit Herzinfarkte und Schlaganfälle verhindert werden. In einer Analyse aller bisher verfügbaren Studien konnte dies jedoch nicht bestätigt werden.

Eine umfangreiche systematische Analyse von Wissenschaftlern aus der Mayo Klinik (Rochester, USA) mit Einschluss aller relevanten klinischen Studien hat nun neue Erkenntnisse ergeben: Patienten mit Diabetes profitieren von Aspirin bezüglich der Vermeidung eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls nicht mehr und nicht weniger, als Patienten ohne Diabetes.

Fazit: Die Indikation zur Aspirintherapie bei Diabetes, ohne vorhergegangenen Herzinfarkt oder Schlaganfall, sollte daher neu überprüft werden. Dabei sind auch die möglichen Nebenwirkungen, insbesondere die erhöhte Gefahr für Magen-Darm-Blutungen, mit in Betracht zu ziehen.

Quelle: A.C. Calvin et al.: Aspirin fort he Primary Prevention of Cardiovascular Events. A systematic review and meta-analysis comparing patients with and without diabeets. Diabetes Care 32: 2300-2306, 2009



Siehe auch
Aspirin-Therapie bei Diabetes umstritten
Koronare Herzkrankheit bei Diabetes: Wie wirksam sind
   Herzkatheter-Eingriffe?



Diabetes Editorial
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