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    Hohes Osteoprotegerin weist auf stumme Myokardischämie hin
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    Hohes Osteoprotegerin weist auf stumme Myokardischämie hin

    (30.01.2008) Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (Myokardischämien) machen sich oft durch Schmerzen und Atemnot bei Belastung bemerkbar. Allerdings nicht immer: Es gibt auch so genannte stumme Myokardischämien, die keine Beschwerden verursachen, aber mindestens genauso gefährlich sind. Besonders oft sind Diabetiker betroffen. Wissenschaftler aus Frankreich haben einen neuen Marker identifiziert, mit der sich stumme Myokardischämien möglicherweise leichter feststellen lassen: Das Osteoprotegerin.

    EKG-Befund bei Herzinfarkt nach mehreren Tagen
    EKG-Befund bei Herzinfarkt
    nach mehreren Tagen

    Bei Verengungen der Herzkranzgefäße, die meist durch eine Atherosklerose verursacht sind, können in Belastungssituationen Schmerzen, Engegefühl in der Brust und Atembeklemmung auftreten. Ursache ist die verminderte Sauerstoffzufuhr bzw. der erhöhte Sauerstoffbedarf bei Belastung. Verschließt sich ein Herzkranzgefäß plötzlich, ist ein Herzinfarkt die Folge. Die Beschwerden sind dann in der Regel besonders heftig. Es kommt allerdings auch immer wieder vor, dass die Durchblutungsstörungen des Herzens und sogar der Herzinfarkt überhaupt nicht wahrgenommen werden: Man spricht von stummen Myokardischämien bzw. von einem stummen Herzinfarkt. Da die gestörte Herzdurchblutung erst sehr spät oder gar nicht erkannt wird, ist die Gefahr für ein tödliches Herzinfarktereignis in diesem Fall besonders groß.

    Mediziner gehen davon aus, dass Störungen der Schmerzweiterleitung in den Herznerven die Ursache für die fehlende Wahrnehmung sind. Besonders häufig findet man die stumme Myokardischämie bei Diabetikern mit Nervenschädigungen nach langjährig überhöhten Blutzuckerspiegeln (diabetische Neuropathie). Ein wichtiges Ziel der wissenschaftlichen Forschung ist es, die diagnostischen Möglichkeiten für die stumme Myokardischämie weiter zu verbessern, um bei entsprechender Gefährdung rechtzeitig gegensteuern zu können. Neue interessante Ergebnisse zu diesem Thema hat eine Forschergruppe um Antoine Avignon vom Lapeyronie Hospital in Montpellier, Frankreich, veröffentlicht.

    Die Wissenschaftler untersuchten 465 Diabetiker, bei denen bisher keine Herzprobleme bekannt waren. Allerdings wiesen alle Patienten mindestens zwei weitere Risikofaktoren für eine Herkreislauferkrankung auf. Nach Durchführung einer Belastungs-Myokardperfusions-SPECT (Darstellung der Herzmuskeldurchblutung unter Belastung) diagnostizierten Avignon und sein Team bei insgesamt 92 Personen eine stumme Myokardischämie. Die Wissenschaftler verglichen das Vorhandensein oder Fehlen der Durchblutungsstörungen mit verschiedenen Herzkreislauf-Risikofaktoren. Hierzu gehörten Gesamt-Cholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyzeride, Adiponektin, C-reaktives Protein, Fibrinogen, Lipoprotein (a), Homocystein und Osteoprotegerin. Das Osteoprotegerin (OPG) ist ein Protein des Knochenstoffwechsels, das den Knochenaufbau fördert. In den letzten Jahren wurde OPG in mehreren Untersuchungen auch mit Arteriosklerose und Herzgefäßerkrankungen in Zusammenhang gebracht: Hohe Osteoprotegerin-Werte im Blut erwiesen sich als Indikatoren für eine verstärkte Bildung von Gefäßplaques.

    Bei der Ergebnis-Auswertung stellten Avignon und seine Kollegen fest, dass von allen untersuchten Labormarkern das Osteoprotegrin der zuverlässigste Indikator für eine stumme Myokardischämie war: Bei einer hohen OPG-Konzentration (Werte oberhalb der 75. Perzentile) stieg die Wahrscheinlichkeit für eine stumme Herzgefäßerkrankung deutlich an und lag etwa dreimal so hoch im Vergleich zu Diabetikern, deren OPG-Werte unterhalb der 75. Perzentile lagen (p < 0,001). Selbst nach dem Herausrechnen anderer Risikofaktoren einschließlich Alter, BMI und Blutdruck blieb das Ergebnis für Osteoprotegerin statistisch signifikant. Daneben erwiesen sich auch die Triglyzeride (p = 0,04) und das HDL-Cholesterin (p = 0,02) als Vorhersageparameter, allerdings mit einer geringeren Aussagekraft als das Osteoprotegerin.

    Das Fazit der Autoren:
    Hohe Blutkonzentrationen des Proteins Osteoprotegerin gehen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Durchblutungsstörungen im Herzmuskel bei bisher beschwerdefreien Diabetikern einher. Möglicherweise lassen sich so gefährdete Personen mit stummen Myokardischämien frühzeitiger erkennen. In einem nächsten Schritt müssen weitere Untersuchungen folgen, die die Praxistauglichkeit von Osteoprotegerin als Risikomarker weiter prüfen.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Avignon A, Sultan A, Piot C et al. Osteoprotegerin: a novel independent marker for silent myocardial ischemia in asymptomatic diabetic patients. Diabetes Care 2007; 30: 2934-9

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