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    Nadelfreie Insulininjektionssysteme — ein wesentlicher Fortschritt bei der Insulintherapie?
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    Nadelfreie Insulininjektionssysteme — ein wesentlicher Fortschritt bei der Insulintherapie?

    (28.08.2001) In letzter Zeit sind über die Presse zahlreiche Informationen zu nadelfreien Insulininjektionssystemen mitgeteilt worden, die zum Teil hohe Erwartungen für die Diabetiker verkündeten.

    Bisher wurden nadelfreie lnsulininjektions-systeme bei der Spritzenphobie eingesetzt, die gelegentlich, insbesondere bei Kindern, vorkommen kann. Die alten nadelfreien Systeme verursachen jedoch eine stärkere Traumatisierung (Verletzung) der Haut, als dies mit den Insulininjektionsnadein der Fall ist.

    Die nadelfreien Injektionssysteme INJEX und J-TIP haben'das seit vielen Jahren bekannte Prinzip aufgegriffen indem entweder mit Hochdruck oder mit einem Gas das Arzneimittel über eine spezielle Injektionsampulle mit einer haarfeinen Öffnung mit hoher Geschwindigkeit im Bruchteil einer Sekunde injiziert wird.

    Das System bedient sich etweder der Vorrichtung einer gespannten Feder, die beim Entspannen die Hochdruckinjektion erzeugt, oder eines komprimierten Gases, das bei einem Druck auf den Drücker freigesetzt wird und über die Poren der Haut in das darunter liegende Gewebe eindringt. Mit den neuen Systemen ist es tatsächlich jetzt möglich, variable Mengen von Insulin aufzunehmen und diese sogar zu mischen. Die Vorteile für den insulinspritzenden Diabetiker sind allerdings recht fraglich. Die Angst vor der Spritze wird allenfalls von solchen Menschen angegeben, die noch keine Erfahrung damit haben. Nach der ersten Spritze wird von den meisten Menschen mit Überraschung berichtet, dass es ja überhaupt nicht weh getan hat. Tatsächlich kenne ich kaum einen insulinspritzenden Diabetiker, der sich durch den Schmerz bei der Nadelinjektion belästigt fühlen würde. Dies ist ein Vorteil der neuen feinen und gut geschliffenen Injektionsnadeln.

    Die Insulinpens haben immer noch erhebliche Vorteile gegenüber den nadelfreien Injektionssystemen. Während ein Pen mit Nadel ohne jedes weitere Zubehör für die Insulinapplikation ausreicht, muß man z.B. für das nadelfreie Injektionssystem INJEX noch außer dem kugelschreibergroßen Injektor noch weitere Gerätschaften mit sich führen, wie die Resetbox, mit der die Feder des Injektors wieder neugespannt wird, die sterile Einmalampulle, die mit Hilfe eines Adapters individuell gefüllt wird und den Adapter, der zum Aufziehen des Insulins in die Ampulle benötigt wird. Es wird zwar angegeben, dass die Substanz in das Unterhautfettgewebe und nicht in den Muskel gelangt; im Gegensatz zu den Injektionsnadeln, bei denen es verschiedene Längen und Stärken gibt, hat man jedoch mit den nadelfreien Injektionssystemen keine Möglichkeit, die Injektionstiefe an die Dicke des Fettpolsters individuell anzupassen.

    Der größte Nachteil der nadelfreien Injektionssysteme für die Insulinbehandlung bei Diabetikern liegt jedoch darin, dass es bisher keine Studie gibt die zeigt, wie gut die Bioverfügbarkeit des so injizierten Insulins ist. Wie wird die molekulare Struktur des Insulins durch die nadelfreie Injektion verändert? Wie schnell wird das so injizierte Insulin in das Blut aufgenommen? Hierzu sind unbedingt gezielte klinische Untersuchungen erforderlich, um den Patienten sichere Anweisungen bezüglich ihres Insulinregimes geben zu können.

    Wenn auch das Prinzip der nadelfreien Injektion für den Laien zunächst sehr attraktiv erscheint, so ist diese gleichwohl nicht atraumatisch; die Handhabung ist nicht leichter, sondern komplizierter als mit Insulinpens und die biologische Verfügbarkeit des mit Druckluft oder Gas injizierten Insulins ist klinisch noch nicht ausgetestet. Darum können die derzeit verfügbaren nadelfreien Injektionssysteme die konventionellen Insulinspritzen oder gar die Pens derzeit noch nicht ersetzen.


    Prof. Dr. W. A. Scherbaum; Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf

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