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    Kosten-Effektivität verschiedener Strategien zur Früherkennung des Typ 2 Diabetes
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    Kosten-Effektivität verschiedener Strategien zur Früherkennung des Typ 2 Diabetes

    (13.12.2004) Nach Studien der letzten Jahre in verschiedenen europäischen Ländern ist die Häufigkeit der Anzahl von Menschen mit unentdecktem Diabetes mellitus möglicherweise genauso groß wie die der bekannten an Diabetes Erkrankten. In einer großen, vom Institut für Biometrie und Epidemiologie des Deutschen Diabetes-Zentrums in Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der GSF in München durchgeführten Untersuchung wurde diese Beobachtung auch in der 55-74-jährigen Bevölkerung in der Region Augsburg in Deutschland bestätigt: 8,4 Prozent der untersuchten Personen hatten einen bekannten Diabetes, und 8,2 Prozent hatten zwar einen Diabetes, wussten aber vor der Studie nichts davon.

    BlutzuckermessungObwohl der Nutzen von Früherkennungsprogrammen (Screening) für den Typ 2 Diabetes und einer damit einhergehenden frühen Behandlung der Erkrankung noch nicht sicher belegt ist, wird das Diabetes-Screening von nationalen wie internationalen Fachgesellschaften gefordert, vor allem bei über 45-jährigen Personen. Dabei werden unterschiedliche Screening-Strategien empfohlen: Blutzuckerbelastungstest (oGTT), Nüchtern-Blutzuckerbestimmung oder die Bestimmung des HbA1c-Wertes; ferner sollen teilweise alle Personen untersucht werden, andere Empfehlungen zielen darauf ab, nur Menschen zu screenen, die bereits Herz-Kreislauf-Probleme wie zum Beispiel einen hohen Blutdruck haben. Wenig bekannt ist bisher über die ökonomischen Aspekte des Diabetes-Screenings. Nur wenige Studien haben sich dem Kosten-Nutzen-Verhältnis verschiedener Screening-Verfahren gewidmet, und vor allem wurde bisher nicht berücksichtigt, dass ein Screening-Angebot nicht von allen Menschen in Anspruch genommen wird (das heißt, die Teilnahme unter 100 Prozent liegt).

    Daher führte das Institut für Biometrie und Epidemiologie des Deutschen Diabetes-Zentrums in Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der GSF in München eine Analyse zu Kosten und Nutzen verschiedener Typ 2 Diabetes-Screening-Verfahren durch (eine sogenannte Cost Effectiveness Analyse). Untersucht wurden Kosten, die Vollständigkeit der Aufdeckung von unbekannten Diabetesfällen, und die Kosten pro entdecktem Fall für den Blutzuckerbelastungstest, die Nüchternblutzuckerbestimmung und die HbA1c-Messung (die beiden letzteren jeweils in Verbindung mit einem Blutzuckerbelastungstest bei den Personen, die im Nüchtern- oder HbA1c-Test ein auffälliges Ergebnis hatten).

    Die Analyse ergab, dass der Blutzuckerbelastungstest und der Nüchternblutzuckertest aus Sicht der Krankenversicherung und der Sicht der Gesamtgesellschaft weniger Kosten verursachten als der HbA1c-Test. Jedoch war der HbA1c-Test effektiver: Über 50 Prozent der Menschen mit unentdecktem Diabetes wurden entdeckt. Dieses Ergebnis ist damit zu erklären, dass am HbA1c-Test, der während eines „normalen“ Arztbesuches durchgeführt werden kann, fast alle Personen teilnehmen, während mit dem Blutzuckerbelastungstest und dem Nüchternblutzuckertest, zu denen ein separater Arztbesuch im Nüchternzustand erforderlich ist, nach den Ergebnissen internationaler Untersuchungen nur etwa ein Drittel der Menschen erreicht werden können.

    Eine Einschränkung der Analyse ist, dass der weitere Verlauf der Erkrankung mit Kosten und Nutzen, die aus einer frühzeitigen Entdeckung des Diabetes resultieren, nicht berücksichtigt werden konnten, weil hierzu keine Daten vorliegen. Ein großer Vorteil der Studie ist, dass sie eine „tatsächlich“ vorhandene Bevölkerung untersucht, während viele gesundheitsökonomische Untersuchungen auf „fiktiven“ Bevölkerungen beruhen.

    Für die Entscheidung, welche Screeningverfahren eingesetzt werden, müssen Kosten und Nutzen abgewogen werden. Erforderlich sind in jedem Fall weitere Untersuchungen, welche Screening-Verfahren am sinnvollsten sind. Wichtig ist ferner, dass die Akzeptanz von Screening-Untersuchungen erhöht wird, das heißt die Bevölkerung mehr an Vorsorgeuntersuchungen teilnimmt. Die Teilnahme an bisherigen Vorsorgeuntersuchungen ist gering, sie liegt beispielsweise in Deutschland beim „Check Up 35“ bei 20-25 Prozent. Am vordringlichsten jedoch sind Studien, die die Auswirkungen einer frühzeitigen Entdeckung und Behandlung des Typ 2 Diabetes prüfen. Damit könnte zum einen die Wirksamkeit gesichert werden, zum anderen stünden Daten für detailliertere Kosten-Nutzen-Analysen zur Verfügung.


    Andrea Icks, Institut für Biometrie und Epidemiologie des Deutschen Diabetes-Zentrums in Düsseldorf

    Quelle: Icks A, Haastert B, Gandjour A, John J, Löwel H, Giani G, Rathmann W (2004): Cost-effectiveness analysis of different screening procedures for type 2 diabetes: The KORA Survey 2000. Diabetes Care 27, 2120-2128

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