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    Typ 2 Diabetes bei Kindern immer häufiger
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    Typ 2 Diabetes bei Kindern immer häufiger

    Steigende Zahl an übergewichtigen Kindern führt zu "Altersdiabetes" in jungen Jahren
    (11.08.2003) Durch ein verändertes Ernährungs- und Bewegungsverhalten werden weltweit immer mehr Kinder und Jugendliche übergewichtig. Man geht davon aus, dass bereits rund 22 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Übergewicht leiden. In den USA hat sich diese Zahl in den letzten drei Jahrzehnten mehr als verdoppelt.

    Kind vor dem Fernsehen
    Studien belegen eine massive
    Zunahme von Fettleibigkeit
    unter Kindern und Jugend-
    lichen

    In Deutschland sind bereits etwa 10-20 Prozent aller Schulkinder und Jugendlichen übergewichtig. Außerdem ist zu beobachten, dass bei diesen Kindern das Ausmaß der Adipositas und damit die Anzahl extrem adipöser Kinder deutlich ansteigt. Neben der damit verbunden psychischen Belastung beobachtet man bei Kindern mit Adipositas (starkes Übergewicht) eine Reihe von Folgeerkrankungen, die früher erst im Erwachsenenalter auftraten. So findet hier zum Beispiel Schäden an den Gelenken und der Wirbelsäule, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen sowie erhöhte Harnsäurewerte.

    Außerdem ist die steigende Zahl adipöser Kinder mit einem Auftreten von Diabetes mellitus Typ 2 verbunden, der bislang nur bei erwachsenen Menschen mit Übergewicht gesehen wurde.

    Unentdeckte Zuckerkrankheit bei übergewichtigen Jugendlichen in U.S.A.

    Nach Daten von Prof. Professor Sonia Caprio von der Yale Universität in USA ist die Zahl der Diabetes Typ 2-Neuerkrankungen bei amerikanischen Kindern in den letzten 10 Jahren erheblich gestiegen ist. In einer aufsehenerregenden Studie, die sie in der renommierten Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" im Jahr 2002 veröffentlicht hat, führte sie einen Zuckerbelastungstest bei 167 übergewichtigen Kindern und Jugendlichen ohne bekannte Zuckerstoffwechselstörung durch. Ohne das Eltern oder Kinder es bemerkt hatten, bestand bereits bei 4 % der Jugendlichen ein Typ 2 Diabetes. Außerdem wiesen in dieser Studie in der Gruppe der 4-10 Jährigen bereits 25% und in der Gruppe der 11-18 Jährigen 21% eine gestörte Glukosetoleranz als Vorstufe zum Diabetes auf.

    Typ 2 Diabetes bei Kindern - auch in Deutschland ein Problem?

    Zeitversetzt mit den Erfahrungen aus USA ist auch bei uns mit einem weiteren Anstieg der Zahl von Kindern mit Typ 2 Diabetes zur rechnen. Eine deutsche Untersuchung mit 520 adipösen Kindern und Jugendlichen bestätigte die amerikanischen Ergebnisse und fand bei 1,6% einen manifesten Typ 2 Diabetes. Ursache für das Entstehen von Übergewicht und Fettsucht ist ein Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und -verbrauch zugunsten der Aufnahme. Wird ein Jahr täglich 2% Energie zuviel zugeführt, so bedeutet dieses einen Anbau von 2,5 kg Fettgewebe im Jahr. Diese 2% entsprechen bei einem 8 jährigen Kind etwa 1-2 Stücken Schokolade täglich über den Bedarf hinaus gegessen.

    Kann man Stoffwechselstörungen bei dicken Kindern wieder rückgängig machen?

    Von Erwachsenen weiß man, dass sich Typ 2 Diabetes über einen längeren Zeitraum hin entwickelt und vermutlich alle Patienten vorher eine gestörte Glukosetoleranz und häufig auch veränderte Blutfettspiegel aufweisen. Dr. Jürgen Gruhlich-Henn und Privatdozent Andreas Hamann aus Heidelberg fanden solche Veränderungen auch bei Kindern mit Übergewicht. Durch ein intensives Behandlungsprogramm und mit einer entsprechenden Änderung der Lebensführung konnten sie jedoch bei mehreren Kindern im Zusammenhang mit einer Gewichtsabnahme diese Veränderungen wieder normalisieren. Diese Patienten sowie ihre Familien mussten in einer Schulung lernen, ihre Ernährung und ihr Bewegungsverhalten langfristig umzustellen.

    Welche Medikamente helfen bei kindlichem Typ 2 Diabetes?

    Leider erreicht man auch bei diesen jungen Patienten langfristig nur bei weniger als rund 10% die Behandlungsziele mit nichtmedikamentösen Maßnahmen. Prof. Dr. Thomas Danne aus Hannover stellt die pharmakologischen Behandlungsmöglichkeiten dar. Zur medikamentösen Blutzuckereinstellung bei Kindern ist bisher nur Insulin in Europa zugelassen. Obwohl bisher keines der verschiedenen oralen Antidiabetika für diese Patientengruppe in Europa zugelassen ist, werden sie jedoch dennoch häufig eingesetzt.

    Zum einen ist die Akzeptanz einer oralen Therapie bei Kindern und Jugendlichen sowie deren Angehörigen deutlich höher und zum anderen kann Insulin zu einer weiteren Gewichtszunahme führen. Die meisten Erfahrungen zur Therapie des kindlichen Typ 2 Diabetes liegen zu Metformin vor. Ein Vorteil dieser Substanz, welche die Glucoseproduktion in der Leber reduziert, die Insulinempfindlichkeit steigert und die Zuckeraufnahme aus dem Darm senkt, ist das niedrige Unterzuckerungsrisiko.

    Dennoch muss die Effektivität und Sicherheit weiterer Medikamente im Kindesalter dringend geprüft werden. In einer kürzlich begonnenen internationalen Studie vergleichen Kinderärzten die Wirkung von Metformin mit der von Glimepirid, einem Sulfonylharnstoff der dritten Generation, der mit seinem dualen Wirkprinzip nicht nur die Insulinsekretion anregt, sondern auch auf die Glucoseverwertung in der Peripherie wirkt.

    Gute Blutzuckereinstellung mit medikamentösen Maßnahmen wird gerade bei Kindern mit Typ 2 Diabetes wichtig sein, um das Auftreten von späteren Diabetesfolgen wie Blindheit, Nierenversagen oder frühzeitigem Herzinfarkt zu verhindern.


    Prof. Dr. med. Thomas Danne, Kinderkrankenhaus auf der Bult, Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche, Hannover
    Meldung zum Symposium von Kinderärzten zum Thema "Altersdiabetes" bei Kindern auf der 38. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) im Mai 2003 in Bremen

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