zum Anfang der Navigation (Tastenkürzel mit: Zugangstaste + n)zum Anfang der Hauptseite (Tastenkürzel mit: Zugangstaste + 5)zum Anfang der unteren Navigation (Tastenkürzel mit: Zugangstaste + 8)

Text: kleiner | normal | größer | invertieren

Kontakt | Übersicht | drucken

Anfang der Navigation
Level 1:Was ist Diabetes?
Level 1:Erkennen
Level 1:Behandeln
Level 1:Teste Dich selbst!
Level 1:Leben mit Diabetes
Level 1:Mitmachen – Die Service Ecke
Level 1:Forschung
Ende der Navigation
Artikel: Suchen & Finden

Artikel: Wir über uns
  • aktuell
  • qualitätsgesichert
  • unabhängig
  • Artikel: Risikotest

    Testen Sie selbst Ihr Diabetes Risiko!

    Termine  Termine
      Newsletter
    52 Experten  52 Experten
    Links  Links
    Archiv  Archiv
    Ende der linken Spalte
    Geburtsgewicht als Prognosefaktor für den Typ 2 Diabetes
    Startseite » Archiv
    Anfang der Hauptseite

    Geburtsgewicht als Prognosefaktor für den Typ 2 Diabetes

    (09.01.2004) Sowohl niedriges als auch hohes Geburtsgewicht können die Entstehung des Typ 2 Diabetes begünstigen

    Die Tatsache, dass Übergewicht mit der Entstehung des Typ 2 Diabetes verbunden ist, ist heute unbestritten. Auch vor Kindern macht weder das Übergewicht noch der Typ 2 Diabetes halt, auch das ist in den letzten Jahren immer deutlicher geworden. Nun verdichten sich die Hinweise, dass Kinder, die mit einem niedrigen Gewicht auf die Welt kommen, ein erhöhtes Risiko haben an einem Diabetes zu erkranken.


    schwangere Frau

    Und nicht nur ein niedriges Geburtsgewicht prädestiniert zum Diabetes im späteren Leben. In einer umfangreichen rückblickenden statistischen Analyse der Daten von knapp 9000 Einwohnern aus Helsinki, konnten „zwei verschiedene Wege zum Typ 2 Diabetes“ gezeichnet werden.

    Studiendesign

    Die Studienteilnehmer waren alle zwischen 1934 und 1944 im Universitätsklinikum von Helsinki geboren und hatten von ihrer Geburt bis zum 12. Lebensjahr 18 Untersuchungstermine in der Klinik gehabt. Bei jedem Termin wurden Körpergewicht und -größe gemessen. Anhand des nationalen Diabetesregisters von Finnland konnten die Studienteilnehmer, die im späteren Leben einen Typ 2 Diabetes entwickelten, ermittelt werden. Zusätzlich wurden Daten über die soziale Herkunft, Anzahl der Personen im Haushalt und das Gewicht der Mutter vor der Geburt erhoben.

    Ergebnisse

    Ein normales oder hohes Geburtsgewicht von 3500g und mehr ist nicht mit einem erhöhten Diabetesrisiko verbunden. Ein erhöhter BMI bereits im Alter von 12 Jahren ist mit dem vermehrten Auftreten von Diabetes verbunden.

    Zwei Wege führen zum Typ 2 Diabetes

    Babys mit einem niedrigen Geburtsgewicht von 3500g oder weniger haben im späteren Leben ein erhöhtes Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Das konnte auch in anderen Studien bereits belegt werden. Die späteren Typ 2 Diabetiker wuchsen im ersten Lebensjahr und nahmen zu, blieben allerdings „leicht und klein“. Erst mit 2 Jahren begannen sie stärker an Gewicht und Größe zuzunehmen. Mit 7 Jahren konnten sie das Defizit im Vergleich zu ihren gesunden Altersgenossen wettmachen. Von da an nahmen sie vor allem an Gewicht zu, so dass sich der Body-Mass-Index (BMI) als Verhältnis zwischen Körpergröße und Körpergewicht überdurchschnittlich erhöhte. In der vorliegenden Studie waren die meisten späteren Typ 2 Diabetiker mit einem niedrigen Gewicht geboren worden.

    Babys mit einem normalen Geburtsgewicht von über 3500g haben kein erhöhtes Risiko zu erkranken. Es sei denn es kommt in den ersten drei Lebensmonaten zu einem verzögerten Längenwachstum, welches allerdings schnell wieder aufgeholt wird. Mit zwei Jahren sind die Kinder normal gewachsen und haben normales Gewicht. Dann allerdings beginnt vor allem das Gewicht stärker anzusteigen als die Körpergröße, so dass es zu einer Erhöhung des BMI kommt. Kommt zu diesem Lebenslauf eine familiäre Belastung hinzu ist das Risiko für die Erkrankung an einem Typ 2 Diabetes hoch.

    Beide geschilderten Verläufe resultieren in Übergewicht im Kindesalter, welches wiederum ein Risikofaktor für den Diabetes Typ 2 ist. Die Analyse der sozioökonomischen Faktoren ergab dass der BMI bei den Kindern besonders hoch war, die in kleinen Familien oder einfachen sozialen Verhältnissen lebten. Die Entwicklung eines Diabetes war mit niedrigem sozialen Status und einem erhöhten BMI der Mutter verbunden.

    Schlussfolgerungen

    Ein erhöhtes Risiko für einen Diabetes ist bereits an der Größen – und Gewichtsentwicklung im Kindesalter erkennbar. Bei niedrigem Geburtsgewicht aber einem schnellen Ausgleich noch im ersten Lebensjahr besteht kein erhöhtes Risiko. Bei einem normalem Geburtsgewicht und normaler Entwicklung in Längen- und Gewichtswachstum besteht kein erhöhtes Risiko. Allerdings besteht ein erhöhtes Risiko bei der Kombination von niedrigem Geburtsgewicht und verzögertem Wachstum in den ersten 3 Monaten. Kinder, die bereits im frühen Alter übergewichtig sind haben ein erhöhtes Diabetesrisiko.

    Risikofaktoren für die Volkskrankheit Diabetes zu identifizieren ist wichtig um durch gezielte Maßnahmen den Ausbruch der Erkrankung frühzeitig verhindern zu können. Das bereits ein niedriges Geburtsgewicht bei einem Baby auf ein erhöhtes Diabetesrisiko hinweist konnte in dieser Studie erneut bestätigt werden. Neu ist die Erkenntnis das ein erhöhtes Diabetesrisiko von Kindern mit niedrigem Geburtsgewicht nur dann besteht, wenn es in Kombination mit einer Wachstumsstörung im frühen Säuglingsalter auftritt. Der zweite Weg über ein normales Geburtsgewicht und einen erhöhten BMI im Kindesalter ist erstmals derart formuliert worden. Da es sich allerdings um eine retrospektive statistische Analyse handelt, müssen die Ergebnisse durch weiterführende Studien bestätigt werden.

    Schwachstellen der Analyse werden von den Autoren selber angeführt. Da alle Studienteilnehmer in einem Krankenhaus in Helsinki geboren wurden, handelt es sich um die Bevölkerung eines bestimmten Einzugsgebietes und ist damit nicht unbedingt repräsentativ für die Bevölkerung Finnlands. Unklar ist auch für welche ethnischen Gruppen diese Ergebnisse übertragbar sind.

    Die späteren Untersuchungen der Kinder war freiwillig und nicht standardisiert. So wurde eine Auswahl besonders motivierter Familien getroffen. Der Anteil der Arbeiterfamilien im Kollektiv lag mit 67% leicht über dem Durchschnitt für das Helsinki der 30-ger und 40-ger Jahre.
    Das nationale Diabetes-Register unterscheidet nicht zwischen Typ 1 und Typ 2 Diabetes, so dass die späteren Typ 2 Diabetiker mit Hilfe der Kriterien Erkrankungsalter und Medikation „errechnet“ werden mussten. Hier treten Ungenauigkeiten auf, wenn es sich bei den Diabeteserkrankungen um Sonderformen (LADA etc.) handelt. Wie die Kinder, die einen hohen BMI hatten und später einen Diabetes entwickelten, ernährt wurden, ist in der Analyse nicht berücksichtigt worden. Die Nahrungszusammensetzung und Qualität der Lebensmittel ist jedoch nach heutigem Kenntnisstand ausschlaggebend bei der Entstehung von Übergewicht.


    Dr. med. Anja Neufang-Sahr, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum
    Deutsches Diabetes Forschungsinstitut Düsseldorf

    Quelle: Pathways of Infant and Childhood Growth That Lead to Type 2 Diabetes
    Erikson JG, Forsen TJ, Osmond C, Barker DJP
    Diabetes Care, Volume 26, Number 11, November 2003, pp 3006-10

    Ende der Hauptseite
    Anfang der unter Navigation

    Start | Nutzungsbedingungen | Übersicht | Termine | Archiv | 52 Experten | Links | Hilfe | Kontakt | Impressum | Seiteninhalt drucken

    © 2008 Diabetes-Deutschland.de

    zum Seitenanfang