Diabetes Deutschland

 

Typ-2-Diabetes

Der Diabetes mellitus Typ 2 macht sich meist nur langsam und mit uncharakteristischen Anzeichen bemerkbar, wie zum Beispiel Müdigkeit und Leistungsminderung. Oft wird diese Form des Diabetes deshalb nur durch Zufall entdeckt.

Mit dem zunehmenden Wohlstand der letzten 50 Jahre und der zum Teil erheblichen Änderung der Lebensweise ist auch die Zahl Typ-2-Diabetiker in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern der Welt drastisch angestiegen. Neben den erhöhten Blutzuckerspiegeln liegen beim Typ-2-Diabetiker sehr häufig gleichzeitig Übergewicht, ein Bluthochdruck und/oder Fettstoffwechselstörungen vor.

Große Untersuchungen haben gezeigt, dass die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes durch eine gesündere Ernährung (fettärmer, mehr Ballaststoffe), Gewichtsabnahme und mehr körperliche Aktivität hinausgezögert und sogar verhindert werden kann.

Risikogruppen

Noch immer wird die Diagnose Typ-2-Diabetes häufig erst sehr spät gestellt. Viele Betroffene weisen zu diesem Zeitpunkt bereits Zeichen einer Herzkreislauferkrankung auf mit fortgeschrittenen Schäden an den kleinen und großen Körpergefäßen.

Je früher ein Typ-2-Diabetes erkannt und Maßnahmen gegen die Erkrankung ergriffen werden, umso erfolgreicher lassen sich Folgeschäden verringern oder ganz verhindern.
Menschen, die besonders gefährdet sind (sog. Risikogruppen) sollten sich deshalb in regelmäßigen Abständen untersuchen lassen.

Ein Diabetes-Screening durch eine Bestimmung der Nüchternblutglukose wird empfohlen für:

Alle Personen, die 45 Jahre oder älter sind. Bei Normalbefunden sollte nach drei Jahren der Nüchternblutzucker erneut kontrolliert werden.

Alle Personen, die jünger als 45 Jahre sind und für die mindestens eines der folgenden Kriterien zutrifft:

  1. Es liegt Übergewicht vor (BMI von 27 kg/m2 und darüber).
  2. Ein erstgradig Verwandter (Vater, Mutter, Geschwister, Kind) hat bereits einen Typ-2-Diabetes.
  3. Bei Frauen: Es wurde ein Kind mit einem Geburtsgewicht von mehr als 4.000 Gramm zur Welt gebracht oder es wurde in der Vergangenheit ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt.
  4. Es liegt ein Bluthochdruck vor.
  5. Es liegt eine diabetestypische Fettstoffwechselstörung vor (HDL-Cholesterin zu niedrig, Triglyzeride zu hoch).
  6. Eine frühere Untersuchung hat einen grenzwertig erhöhten Nüchternblutzucker oder zu hohe Blutzuckerwerte nach dem Essen ergeben. Im letzteren Fall spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz, die als Vorstufe des Typ-2-Diabetes gilt.

Eine erste Einschätzung Ihres Diabetes-Risikos bietet der Online-Risikorechner von Diabetes-Deutschland.de hier http://www.diabetes-deutschland.de/risikotest.php

Diabetes-Risikotest

Anhand von Risikofaktoren lässt sich die Wahrscheinlichkeit abschätzen, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Zur Gruppe der Menschen mit einem erhöhten Diabetes-Risiko gehören vor allem Personen mit Bluthochdruck, schlechten Fettwerten und Übergewicht (vor allem im Bauchbereich), die sich fett- und kalorienreich ernähren und dabei nur wenig bewegen. Vor allem, wenn bereits bei einem Mitglied aus dem engeren Familienkreis (z. B. der Vater oder die Mutter) ein Typ-2-Diabetes vorliegt, ist das eigene Risiko für die Zuckerkrankheit deutlich erhöht.

Wer eine Diabetes-Gefährdung rechtzeitig erkennt und geeignete Maßnahmen ergreift, kann der Erkrankung und ihren Folgen wirksam vorbeugen. Mit dem folgenden Risikotest kann jeder selbst prüfen, ob eine Diabetesgefährdung vorliegt und welche Risikofaktoren besonders beachtet werden sollten:

http://www.diabetes-deutschland.de/risikotest.php

Wichtig zu wissen: Jeder kann sofort damit anfangen, etwas für sich zu tun und einer Diabeteserkrankung vorzubeugen: Mit folgenden einfachen – aber sehr wirkungsvollen (!) – Maßnahmen lässt sich bereits sehr viel für die eigene Gesundheit erreichen:

Auf gesunde Ernährung achten: Angesagt sind mehr Vollwertkost und weniger Fett.

Übergewicht abbauen: Wer zuviel Pfunde auf die Waage bringt, sollte abnehmen (mindestens 5%  des Körpergewichts). Das Erfolgsrezept für eine schonende und vor allem dauerhafte Gewichtsabnahme lautet: bewusster, gesünder und weniger essen. Irgendwelche Spezialdiäten und „Gewaltkuren“ zeigen meist nur kurzfristig einen Effekt.

Viel bewegen: Mangelnde körperliche Aktivität ist ein Problem, das bisher deutlich unterschätzt wurde. Tatsächlich ist Bewegung der Schlüssel für eine gute Zuckerverwertung und auch die Fette und der Blutdruck verbessern sich. Wer zum Beispiel an mindestens 5 Tagen pro Woche 30 Minuten spazieren geht (zügiges Schritt-Tempo), fördert bereits gezielt seine Gesundheit.


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