Diabetes Deutschland

 

Schwangerschaftsdiabetes

Der Schwangerschaftsdiabetes (= Gestationsdiabetes, GDM) ist die häufigste Stoffwechselerkrankung in der Schwangerschaft. Entsprechend der Perinatalstatistik ist die Häufigkeit des GDM in Deutschland von 3,7% der Schwangerschaften im Jahre 2010 auf 4,4% im Jahr 2011 angestiegen; absolut sind dies etwa 28.200 Fälle.

Seit März 2012 ist in Deutschland die Untersuchung auf Schwangerschaftsdiabetes in das allgemeine Vorsorgeprogramm für Regelversicherte aufgenommen worden. Ein Suchtest auf Gestationsdiabetes wird dringend empfohlen, wenn die Frau älter als 30 Jahre ist. Bei unter 30-Jährigen sollte auch auf jeden Fall ein Screening durchgeführt werden, wenn Risikofaktoren vorliegen (z. B. Übergewicht, Bluthochdruck, Vorkommen von Diabetes in der Familie, Diabetes in einer vorausgegangenen Schwangerschaft, vorausgegangene Geburt eines übergewichtigen Kindes).

Die Blutzuckerkriterien für die Diagnose eines Gestationsdiabetes sind enger gesetzt als bei anderen Diabetesformen.

Mit der Entbindung normalisieren sich die Zuckerwerte zunächst meist wieder. Allerdings besteht ein hohes Risiko, dass die Betroffenen später definitiv an einem Diabetes erkranken.

Was tun bei positivem Befund?

Wenn ein Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert wurde, sollte eine straffe Stoffwechseleinstellung erfolgen. Die Stoffwechselziele sind hierbei die gleichen wie bei einer schwangeren Diabetikerin. Auch nach der Geburt des Kindes muss die Mutter erneut untersucht werden. Diese Untersuchung dient der Feststellung, ob der Diabetes weiterhin besteht.

Eine Frau, die an einem Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) erkrankt ist, sollte unbedingt um eine optimale Stoffwechseleinstellung bemüht sein, um das Risiko für sich und das ungeborene Kind so niedrig wie möglich zu halten. Ärztliche Untersuchungen in regelmäßigen Abständen sind bei Schwangerschaftsdiabetes besonders wichtig.

Zur Verhinderung des Schwangerschaftsdiabetes sind bisher keine wirksamen Maßnahmen bekannt. Eine konsequente Behandlung kann jedoch drohende Gesundheitsschäden für das Kind und die Mutter abwenden.

Nach Beendigung der Schwangerschaft muss sich die Betroffene darüber im Klaren sein, dass sie ein erhöhtes Diabetesrisiko hat. Daher sind  Nachfolge-Untersuchungen im Abstand von 12 Monaten – auch im Hinblick auf eine weitere Schwangerschaft – zu empfehlen.


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