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Schwangerschaftsdiabetes

Ein Schwangerschaftsdiabetes (= Gestationsdiabetes) verursacht in den meisten Fällen keine Beschwerden und kann deshalb leicht übersehen werden. Typische Diabetes-Symptome, wie z. B. starker Durst und häufiges Wasserlassen, sind in der Regel nicht vorhanden.

Trotzdem muss der Schwangerschaftsdiabetes behandelt werden, da ansonsten für die Mutter und das Kind ernsthafte Gefahren drohen. Unter anderem kann ein nicht festgestellter und behandelter Gestationsdiabetes zu einer starken Zunahme der Fruchtwassermenge (Hydramnion), zu einem abnormen Größenwachstum des Kindes (Makrosomie) und zu Entwicklungsverzögerungen (v. a. bei der Lungenreifung) führen.

Ein Screening (Suchtest) auf Schwangerschaftsdiabetes wird empfohlen, wenn die Frau älter als 30 Jahre ist. Unter 30-Jährige sollten auf jeden Fall untersucht werden, wenn Risikofaktoren für einen Gestationsdiabetes vorliegen (z. B. Übergewicht, Vorkommen von Diabetes in der Familie, früherer Schwangerschaftsdiabetes, frühere Aborte oder Totgeburten, Geburt eines übergewichtigen Kindes über 4.500 g).

Wann wird untersucht?

Das Screening wird in der Regel in der 24.-28. Schwangerschaftswoche (SSW) durchgeführt (bei Risikogruppen in der 12.-14. SSW und Wiederholung in der 30.-32. SSW).
Hierbei wird der Frau ein Glukosetrunk mit 50 Gramm Traubenzucker verabreicht und eine Stunde später der Blutzucker gemessen. Dabei ist es gleichgültig, wann die Schwangere die letzte Mahlzeit zu sich genommen hat. Wenn der Blutzuckergehalt über 140 mg/dl ( 7,8 mmol/l) (kapilläres Vollblut) liegt, besteht zunächst einmal der Verdacht auf einen Schwangerschaftsdiabetes. Auch wenn der anfängliche Suchtest zu einem negativen Ergebnis führt, sollte dieser bei Risikopersonen in der 32. bis 34. Schwangerschaftswoche wiederholt werden, damit auch ein zum späteren Zeitpunkt aufgetretener Diabetes rechtzeitig erkannt wird.

Besteht aufgrund des Suchtests Verdacht auf einen Schwangerschaftsdiabetes, muss ein vollständiger oraler Glukose-Toleranztest (oGTT) mit 75g Traubenzucker durchgeführt werden. Dieser Test liefert Hinweise auf die Fähigkeit des Körpers, eine definierte Menge an Glukose innerhalb eines bestimmten Zeitraumes abzubauen. Die Glukose wird als Zuckerlösung auf nüchternen Magen getrunken und die Messung des Blutzuckers wird dann in bestimmten Zeitabständen durch den Arzt vorgenommen. Die Grenzwerte für die Blutzuckeranstiege sind beim Gestationsdiabetes tiefer als bei anderen Diabetesformen.

Wenn es um den sicheren Ausschluss eines Gestationsdiabetes geht, so kann auch direkt ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt werden.

Mit der Entbindung normalisieren sich die Zuckerwerte zunächst meist wieder. Allerdings besteht ein hohes Risiko, dass die Betroffenen später definitiv an einem Diabetes erkranken.


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