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Frühstück aktiviert Uhren-Gene und verbessert die Insulinausschüttung

30.08.2017 Die regelmäßige Einnahme eines Frühstücks ist gut für Diabetiker wie auch für Gesunde. Nun wissen wir auch warum.

Die tageszeitspezifische Aktivität von Hormonen und Enzymen des Stoffwechsels wird durch Uhren-Gene reguliert. Es ist bekannt, dass das Auslassen des Frühstücks und das Essen bei Nacht mit einem höheren HbA1c-Wert und höheren Blutzuckerspiegeln nach dem Essen verbunden sind. Nun hat eine internationale Arbeitsgruppe unter Führung von Wissenschaftlern aus Tel Aviv in Israel herausgefunden, dass die Einnahme des Frühstücks für die rhythmische Aktivität des normalen Glukosestoffwechsels von großer Bedeutung ist.

In der Studie bekamen 18 gesunde Kontrollpersonen und 18 Menschen mit Diabetes an einem Test-Tag Frühstück und Mittagessen und an einem anderen Test-Tag nur das Mittagessen. Nach dem Frühstück und nach dem Mittagessen wurden jeweils die Aktivität des Uhren-Gens und einiger darüber kontrollierter Gene sowie der Blutzuckerspiegel, das intakte Glukagon-ähnliche Peptid 1 (iGLP-1)und das Enzym Dipeptidyl-Peptidase IV (DPP-IV) gemessen. Dabei zeigte sich, dass die Einnahme des Frühstücks sowohl die Aktivität des Uhren-Gens als auch der darüber kontrollierten Gene beeinflusst und zu den normalen tageszeitlichen Oszillationen führt. Ein Auslassen des Frühstücks führte zu einer negativen Beeinflussung der Aktivierung des Uhren-Gens und der davon abhängigen Gene mit der Folge, dass sowohl bei Gesunden als auch bei Menschen mit Diabetes die Blutzuckerspiegel nach dem Mittagessen übermäßig anstiegen.

 

Kommentar: Diese neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse helfen uns Ärzten dabei, die bisherigen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung besser zu erklären und an unsere Patienten weiterzugeben.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quellen:

D. Jakubowicz, J. Wainstein, Z. Landau et al.: Influences on clock gene expression and postprandial glycemia in healthy individuals and individuals with diabetes: a randomized clinical trial. Diabetes Care 2017 Aug 22. doi: 10.2337/dc16-2753

Siehe auch:

Zusammenhang zwischen Dauer der Arbeitszeiten, Sozialstatus und Diabetes-Risiko
Zu kurzer oder zu langer Schlaf als Diabetes-Risiko

 


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