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Bei Metformin-Therapie auf Vitamin B12-Mangel prüfen

27.03.2013 Die Einnahme von Metformin begünstigt einen Mangel an Vitamin B12. Dies ergab eine kürzlich publizierte Studie aus den USA.

In einer Studie in den USA wurden die Daten von 1.621 Gesunden im Alter von über 50 Jahren mit denen von 6.867 Menschen mit Typ-2-Diabetes verglichen.
 
Ergebnis: Bei Menschen ohne Diabetes fand sich in 3,3% ein Vitamin-B12-Mangel. Patienten mit Typ-2-Diabetes unter Metformin-Therapie hatten in 5,8% einen Vitamin-B12-Magel, während bei Diabetikern ohne Metformin-Therapie nur in 2,4% der Fälle ein Vitamin-B12-Mangel nachweisbar war. Nicht-Diabetiker, die Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B12 einnahmen, hatten halb so häufig zu tiefe Vitamin-B12-Werte, wogegen sich bei Menschen mit Diabetes Nahrungsergänzungsmittel nicht positiv auswirkten.
 
Kommentar: In Anbetracht der Häufigkeit der Verordnung von Metformin und der Tatsache, dass das Medikament i.d.R. über Jahre hinweg eingenommen wird, sollte dem Zusammenhang zwischen Metformin und dem Vitamin-B12-Mangel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Offenbar reichen auch die in vielen Nahrungsergänzungsmitteln enthaltenen niedrigen Mengen von Vitamin B12 nicht aus, um einen echten Vitamin-B12-Mangel zu behandeln.
 
Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quelle: L Reinstatler et al.: Association of biochemical B12 deficiency with metformin therapy and vitamin B12 suplements. Diabetes Care 2012; 327-333.

 

Siehe auch:

Verschlechterung der diabetischen Neuropathie durch Metformin
Höhere Vitamin D-Spiegel schützen vor Diabetes


 


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