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Störung der Insulinempfindlichkeit schon vor Beginn des Diabetes

01.08.2012 Der Typ 2-Diabetes beginnt bekanntermaßen langsam. In einer aktuell publizierten Studie wurde die Frage untersucht, ob es dabei Indikatoren gibt, die der Erhöhung der Blutzuckerwerte vorausgehen. Dies ist tatsächlich der Fall.

In einer aktuell publizierten Studie wurden fettsüchtige Jugendliche untersucht, die im oralen Glukosetoleranztest (OGTT) nach 2 Stunden  Blutglukosewerte im oberen Normbereich oder im Bereich der gestörten Glukosetoleranz aufwiesen. Die Insulinempfindlichkeit wurde mit dem sogenannten hyperinsulinämisch-euglykämischen Clamp-Test gemessen und es wurde die Insulinsekretionskapazität berechnet.

Ergebnisse: Die Insulinempflindlichkeit nahm mit zunehmender Höhe des Blutzuckerspiegels im 2-Stunden-Wert ab. Die erste (schnelle) Phase der Insulinsekretion verringerte sich bereits bei Personen, deren Blutglukosewert im OGTT nach 2 Stunden im oberen Normbereich lag.

Schlussfolgerung: Diese Daten zeigen, dass schon im oberen Bereich “normaler” Blutzuckerspiegel eine gestörte Insulinempfindlichkeit und eine gestörte Insulinabgabe nach Glukosebelastung besteht. Wenn diese Einschränkung der Betazellfunktion bezogen auf die Insulinempfindlichkeit zunimmt, so entwickeln sich eine gestörte Glukosetoleranz und schließlich eine diabetische Stoffwechsellage.

Quelle: C. Giannini et al.: Evidence for early defects in insulin sensitivity and secretion before the onset of glucose dysregulation in obese youths. A longitudinal study. Diabetes, 7. Februar 2012, published ahead of print.

 

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