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Behandlung mit Exenatide günstig bei Herzinfarkt

20.03.2012 Frühere Untersuchungen legen nahe, dass das blutzuckersenkende Hormon GLP-1 das Herz bei akutem Herzinfarkt schützt. Nun wurde in einer Studie die Wirksamkeit des GLP-1-Analogons Exenatide auf die Infarkt-Größe bei Herzinfarkt-Patienten untersucht - mit positivem Effekt.

In der kürzlich publizierten Studie wurde bei 172 Patienten mit Herzkranzgefäß-Verschluss eine Behandlung mit Exenatide 15 Minuten vor der Katheter-Dilatation der Herzkranzgefäße begonnen und für 6 Stunden nach Beginn der Wiederdurchblutung des zuvor verschlossenen Gefäßes beibehalten. Die Patienten waren durchschnittlich 63 Jahre alt und 8 davon hatten einen Diabetes mellitus.

Ergebnis: Durch Exenatide wurde die relative Infarkt-Größe um 23% reduziert. Komplikationen der Exenatide-Gabe wurden nicht verzeichnet.

Kommentar: Die Ergebnisse der hier vorgelegten Studie zeigen erneut die das Herz schützende (kardio-protektive) Eigenschaft von GLP-1-Analoga. Allerdings müssen noch weitere Studien abgewartet werden, bevor man dieses als generelle Therapie beim Herzinfarkt propagieren kann.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quelle:  Lonborg J. et al.: Exenatide reduces reperfusion injury in patients with ST-segment elevation myocardial infarction. Eur Heart J, 14 September 2011 (published online ahead of print).

 

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