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Angina pectoris und Diabetes: Wann ist ein Koronar-Stent vorteilhaft?

07.02.2012 Bereits im Jahre 2009 konnte in der BARI 2D-Studie gezeigt werden, dass bei Patienten mit Typ 2-Diabetes und Herzkranzgefäß-Erkrankungen eine sogenannte koronare Revaskularisation mit Herzkatheter und Koronar-Stent keinen Vorteil gegenüber einer optimalen medikamentösen Therapie aufzeigt. Mit den gleichen Patienten wurden nun auch die Effekte dieser Therapie auf die Symptome der Angina pectoris analysiert.

Von insgesamt 2.364 Patienten mit Typ 2-Diabetes und nachgewiesener Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße wurde die Hälfte mit einer interventionellen oder operativen Revaskularisation (PTCA oder ACVB) mit zusätzlich optimaler medikamentöser Therapie behandelt ; die andere Hälfte bekam lediglich die optimale medikamentöse Therapie. Die Nachbeobachtungszeit betrug 3 Jahre.

Nach der Nachbeobachtungszeit von 3 Jahren kam es durch die Revaskularisation im Vergleich zur Kontrollgruppe zu einer signifikanten Reduktion einer vorbestehenden stabilen Angina pectoris-Symptomatik (34% versus 42%) sowie zur Reduktion von Neumanifestationen einer Angina pectoris-Symptomatik.

Kommentar: Diabetes-Patienten mit stabiler Angina pectoris (ohne Symptome) profitieren nicht von einer Koronar-Revaskularisation mit Koronar-Stent im Vergleich zu einer optimalen medikamentösen Therapie. Jedoch ist die Revaskularisation in Bezug auf die Symptome der Angina pectoris überlegen. Bei schwerer koronarer Herzkrankheit mit Gefäßverschlüssen ist die Therapie mit einer aorto-koronaren Bypass-Operation gegenüber der perkutanen Katheter-Intervention überlegen.
Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quelle:  Dagenais GR et al.: Effects of Optimal Medical Treatment With or Without Coronary Revascularization on Angina and Subsequent Revascularizations in Patients With Type 2 Diabetes Mellitus and Stable Ischemic Heart Disease. Circulation 2011, 123: 1492-1500.

 

Siehe auch:

Kann die Verkalkung der Herzkranzgefäße beim Diabetes verhindert werden?
Koronare Herzkrankheit bei Diabetes: Wie wirksam sind Herzkatheter-Eingriffe?

Unser Nieren-Experte Herr PD Dr. Kleophas im Video-Interview  

 


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