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Schwerpunkt: Endokrinologie / Diabetologie

Metabolisches Syndrom


Definition
Das metabolische Syndrom ist charakterisiert durch die Konstellation folgender Parameter:

Es gibt verschiedene Definitionskriterien des metabolischen Syndroms, die sich aber nur wenig unterscheiden.

Klinische Kriterien des metabolischen Syndroms nach WHO

1. Insulinresistenz, entsprechend einem der folgenden Kriterien:
    Typ 2 Diabetes
    erhöhte Nüchternglukose
    pathologische Glukosetoleranz.

2. Zusätzlich 2 der folgenden Kriterien:
    Blutdruck: systolisch 144 mmHg und darüber, diastolisch 90 mmHg und darüber oder Einnahme von
    Blutdruckmedikamenten.
    Plasma-Triglyzeridspiegel im Serum über 150 mg/dl.
    HDL-Cholesterin für Männer unter 35 mg/dl oder für Frauen unter 39 mg/dl.
    BMI über 30 kg/m² und/oder Waist-Hip-Ratio über 0,9 bei Männern oder über 0,85 bei Frauen.
    Albuminausscheidung im Urin ³ 20 mg/min. oder Albumin:Kreatinin ≥ 30 mg/g.

Klinische Kriterien des metabolischen Syndroms nach ATP III (Adult Treatment Panel III)

1. Abdominelle Fettsucht, Taillenumfang (gemessen in Nabelhöhe) bei Männern über 102 cm, bei Frauen
    über 88 cm.
2. Triglyzeridspiegel im Serum über 150 mg/dl.
3. HDL-Cholesterin bei Männern unter 40 mg/dl, bei Frauen unter 50 mg/dl.
4. Blutdruck ≥ 130/85 mmHg.
5. Nüchternglukose über 110 mg/dl.

Die Behandlung des metabolischen Syndroms besteht in der therapeutischen Beeinflussung der einzelnen Facetten des metabolischen Syndroms. Im Vordergrund stehen Lebensstilmaßnahmen in Form von Ernährungstherapie mit gewichtsreduzierender Kost, sowie eine vermehrte körperliche Aktivität. Dadurch werden sowohl die Insulinresistenz als auch Triglyzeride, Cholesterinspiegel und Blutdruck günstig beeinflusst (siehe Behandlung des Typ 2 Diabetes).

Bedeutung des metabolischen Syndroms:
Das Metabolische Syndrom ist keine nosologische Einheit. Seine Bedeutung liegt in der Definition von Risikofaktoren für kardiovaskuläre Folgekrankheiten. Das metabolische Syndrom ist vielmehr ein konzeptioneller Begriff, der eine bestimmte Risikokonstellation für makrovaskuläre Erkrankungen widerspiegelt. Bei der Prävention und Therapie dieser Erkrankungen müssen alle Facetten des metabolischen Syndroms berücksichtigt werden.

Cave: Alle Facetten des Metabolischen Syndroms müssen in der Therapie berücksichtigt werden

Autor:  Professor Dr. med. W.A. Scherbaum
Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie
des Universitätsklinikums Düsseldorf

Quelle: www.metabolisches-syndrom.org