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Expertenkommentar

zum Beitrag  „Achtung: Fruktose erhöht den Appetit“ vom 27. April 2009

Unsere Expertin:
Dr. med. Monika Toeller

Toeller

 

Fruktose-Zusatz wird für Diabetiker nicht empfohlen

Neue Studien zeigen, dass Fruktose (Fruchtzucker) im Zusammenhang mit Übergewicht und ansteigenden kardio-renalen Erkrankungen (Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und der Nieren) steht. Erhöhte Fruktose-Aufnahme hat Einfluss auf die Entstehung des metabolischen Syndroms mit dem damit verbundenen Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, erhöhten Harnsäurewerten sowie verminderter Insulinempfindlichkeit und gestörtem Glukose-Stoffwechsel.  Früher wurde Fruktose von Diabetikern häufig als Zuckerersatz verwendet. Dies wird heute von den Fachgesellschaften aus gutem Grund nicht mehr empfohlen, denn Fruchtzucker ist ein kalorienhaltiger Zuckeraustauschstoff, der auch noch den Appetit anregt. Diabetiker können moderate Mengen an üblichem Haushaltszucker verzehren. Fruchtzucker hat keine Vorteile, sondern Nachteile.

Zunehmend wird Fruktose-reicher „Corn Syrup“ den Obstkonserven, Fruchtsaft-Getränken und Desserts zugesetzt. Diese Entwicklung ist nicht zu begrüßen. Wichtig ist es deshalb, die Etiketten auf den Lebensmitteln sorgfältig zu lesen, um eine möglichst ‚gesunde’ Auswahl treffen zu können. Übrigens, ein Stück frisches Obst, das zudem auch reichlich Ballaststoffe enthält, ist wertvoller als ein Fruchtdrink, der in der Regel kaum noch Ballaststoffe liefert.

Dr. med. Monika Toeller, Ärztin für Innere Medizin und Diabetologin DDG
Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

 

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