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Neues von STENO-2: Strenge Kontrolle von Blutzucker, Blutfetten und Blutdruck erhöht Lebenserwartung(15.02.2008) Viele Menschen mit einem Typ 2 Diabetes leiden nicht „nur“ unter erhöhten Blutzuckerwerten. Häufig sind gleichzeitig auch die Blutfette gestört und der Blutdruck erhöht. Die Folge: Die Wahrscheinlichkeit für Gefäßschäden und eine Herz-Kreislauferkrankung steigt bedrohlich an. Neue Daten aus der Steno-2-Studie belegen, wie sehr es sich lohnt, wirklich alle Risikofaktoren konsequent zu behandeln: Die Lebenserwartung lässt sich durch eine optimale Einstellung von Blutfetten, Blutdruck und Blutzucker deutlich anheben.
Die Steno-2-Studie wurde im Jahr 1993 in Dänemark gestartet. Es sollte die Frage geklärt werden, ob und in welchem Ausmaß eine intensive multifaktorielle Behandlung (= Therapie, die möglichst viele Risikofaktoren berücksichtigt) einer konventionellen, d.h. Standardtherapie des Diabetes überlegen ist. Teilnehmer waren 160 Typ 2 Diabetiker, die bereits eine Mikroalbuminurie aufwiesen. Dies waren also Patienten, die bereits eine diabetische Nierenschädigung mit einer vermehrten Ausscheidung des kleinen Eiweißes Albumin hatten. Die Patienten wurden über einen Zeitraum von durchschnittlich etwa 13,5 Jahren am Steno Diabetes-Zentrum in Kopenhagen untersucht und beobachtet. Während der ersten knapp acht Jahre waren die Teilnehmer einer der beiden folgenden Behandlungsgruppen zugeteilt: Gruppe 1 erhielt eine konventionelle (= „normale“) Diabetestherapie.
Die Zielwerte in den beiden Behandlungsgruppen waren*:
* Das Zeichen < bedeutet: unter Bereits eine frühere Auswertung der Steno-2-Studie konnte zeigen, dass Patienten mit einer intensivierten Behandlung deutlich profitierten: Die Zahl der Fälle mit mikrovaskulären Schäden wie Niereninsuffizienz oder diabetischen Augenkomplikationen (Retinopathie) war deutlich reduziert; die Zahl der Fälle mit einer Herzinfarkt und Schlaganfall war nur halb so hoch wie in der Gruppe mit konventioneller Therapie. Für die aktuelle Auswertung wurden die Patienten nach Abschluß der Therapiestudie noch über durchschnittlich 5,5 weitere Jahre beobachtet – die gesamte Beobachtungsdauer betrug damit etwa 13,5 Jahre. Im Mittelpunkt der Analysen stand jetzt die Frage nach der Herz-Kreislauf-Sterblichkeit und der Gesamt-Sterblichkeit in beiden Gruppen. Das Ergebnis: Verglichen mit dem intensivierten Behandlungsregime verstarben in der Gruppe der konventionell behandelten Typ 2 Diabetiker etwa 20 Prozent mehr Patienten. Die Häufigkeit von Todesfällen an Herzinfarkt, Herzversagen und Schlaganfall lag um rund 13 Prozent höher. Diese Ergebnisse sind besonders beunruhigend vor dem Hintergrund der Tatsache, dass im gesamten Beobachtungszeitraum jeder zweite Diabetiker aus der konventionell therapierten Gruppe verstarb. Fazit:
Quelle: Gæde P, Lund-Andersen H, Parving HH et al. Effect of a multifactorial intervention on mortality in type 2 diabetes. N Engl J Med 2008; 358: 580-91 |
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