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    Erhöhtes Serumeisen als Folge einer Insulinresistenz bei polyzystischem Ovarsyndrom
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    Erhöhtes Serumeisen als Folge einer Insulinresistenz bei polyzystischem Ovarsyndrom

    (17.10.2007) Das polyzystische Ovarsyndrom, kurz PCOS genannt, ist eine durch hormonelle Fehlregulation bedingte Störung der Eierstöcke. In ihnen werden monatlich zwar viele kleine Zysten vorgefunden, jedoch findet keine richtige Follikelreifung statt. Damit ist die Bildung einer reifen und befruchtungsfähigen Eizelle gestört.

    Des Weiteren kommt es zu einer Überproduktion an männlichen Hormonen. Dies äußert sich im Erscheinungsbild in Form von Akne, Haarausfall oder vermehrter Körperbehaarung nach männlichem Verteilungsmuster, dem so genannten Hirsutismus.

    Erhöhte Serum-Ferritinspiegel, welche auf einen erhöhten Eisenspeicher im Körper hinweisen, werden häufig bei übergewichtigen und adipösen Frauen mit polyzystischen Ovarsyndrom gefunden.

    Als mögliche Gründe für die erhöhten Eisenspiegel vermutete ein Forscherteam aus Spanien einerseits verminderte monatliche Menstruationsblutungen und andererseits eine Hyperinsulinämie, also überhöhte Insulinwerte im Blut, als Folge einer Insulinresistenz.

    Um heraus zu finden, welche der genannten Ursachen verantwortlich für die erhöhten Eisenwerte im Blut sind, wurden insgesamt 34 Frauen entweder mit der „Pille“ (Diane 35) oder mit Metformin, einem oralen Antidiabetikum behandelt. Die Untersuchung der Serum-Ferritinspiegel als „Eisenmarker“ im Blut erfolgte zu Beginn der Behandlung, sowie 12 und 24 Wochen nach dem Start der Studie.

    Man fand heraus, dass die Serum-Ferritinspiegel im Blut 12 sowie 24 Wochen nach Behandlungsbeginn ausschließlich in der Metformingruppe gesenkt werden konnten. Bei Frauen, die mit der „Pille“ (Diane 35) behandelt wurden, konnte keine statistisch bedeutsame Senkung des Eisenmarkers Ferritin nachgewiesen werden. Jedoch kam es in dieser Gruppe durchweg zu einer Normalisierung des Menstruationszyklus. Dies war bei Frauen, welche mit Metformin behandelt wurden, nur bei 50 Prozent der Fall.

    Die vorliegenden Ergebnisse sprechen dafür, dass eine Insulinresistenz und die damit verbundene Hyperinsulinämie für die erhöhten Serum-Ferritinspiegel und Eisenspeicher verantwortlich sind und nicht etwa verminderte Menstruationsblutungen. Da überhöhte Eisenwerte an verschiedenen Krankheitsprozessen beteiligt sein können, insbesondere an der Entstehung einer Insulinresistenz und am Prozess der Beta-Zellzerstörung, ist eine Senkung auf Normalwerte von gesundheitlichem Vorteil.

    Der Einsatz von Metformin, wie in dieser Studie gezeigt, vermag diesen negativen Zyklus der Insulinresistenz und der daraus resultierenden erhöhten Eisenabsorbtion, die wiederum eine Verschlechterung der Insulinresistenz zur Folge hat, bei Frauen mit PCOS zu durchbrechen. Um die Mechanismen besser verstehen zu können, die diesen Prozessen zugrunde liegen, müssen weitere Studien durchgeführt werden.


    Gunilla Erdmann, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Luque-Ramirez et al. Increased Body Iron Stores of Obese Women With Polycystic Ovary Syndrome Are a Consequence of Insulin Resistance and Hyperinsulinism and Are Not a Result of Reduced Menstrual Losses. Diabetes Care 30: 2309-2313, 2007

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